Feuerwehr-Wettkampf Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister
16.09.2015 20:57 Uhr

Feuerwehrleute aus Drosa und Zabitz freuen sich über den Landesmeistertitel im Löschangriff nass.
(BILD: ute nicklisch)
Von Ute Nicklisch
Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister im Löschangriff nass. Mit dem Kreismeistertitel hatten sich die Männer für die Landesmeisterschaft in Gollma qualifiziert.
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Drosa/Zabitz.

Dass sich Fleiß und Kontinuität irgendwann auszahlen, durften die Feuerwehrmänner aus Drosa und Zabitz am Wochenende einmal mehr erfahren. Bei der Landesmeisterschaft der Feuerwehren im „Löschangriff Nass“ holte sich Drosa den Siegerpokal. Genau genommen handelt es sich um eine gemischte Mannschaft aus Drosaer und Zabitzer Kameraden, die seit einiger Zeit gemeinsam trainieren und auch an den Start gehen (die MZ berichtete). Denn oft kam es vor, dass eine der Mannschaften an Wettbewerben nicht teilnehmen konnte, weil ein Mann fehlte.

Seit dem internen Zusammenschluss zu Beginn des Jahres, so erklärt Matthias Schmidt aus Drosa, sei auch die Qualität der Leistungen deutlich gestiegen. „Man heizt sich gegenseitig an“, so der Drosaer Vizewehrleiter. Auch die regelmäßigen Trainingsstunden nahmen die Männer seitdem noch ernster. So mancher Sonntagvormittag wurde investiert, da unter der Woche meist kein gemeinsames Treffen möglich sei. So ließ der Erfolg auch nicht allzu lange auf sich warten.

Unter welchem Namen die gemischte Mannschaft jeweils antritt, hängt von der Technik ab. Drosa ist im Besitz einer leistungsfähigeren Pumpe der neuen DIN-Technik. Liegt also Wettkampf mit neuer Technik an, wird als Mannschaft aus Drosa angetreten. Findet jedoch ein Wettkampf mit älterer TGL-Technik aus DDR-Zeiten statt, so gehen die Männer als Zabitzer Mannschaft an den Start. Außerdem gibt es natürlich weiterhin getrennte Ortsfeuerwehren, da Feuerwehrsport und Feuerwehrarbeit ein Paar verschiedene Stiefel sind.

Mit dem Kreismeistertitel hatten sich die Männer für die Landesmeisterschaft in Gollma im Saalkreis qualifiziert. Schon am Wochenende davor hatten sich die Männer den Pokal des Brockenwirtes bei einem Wettkampf in Elbingerode geholt und dabei einen weiteren Schuss Siegeszuversicht getankt.

Am Tag der Entscheidung in Gollma saß dann jeder Handgriff und die Mannschaft unter dem Namen Drosa schaffte es somit auf Platz eins. Bis dies jedoch endgültig fest stand, herrschte lange Zeit totale Spannung. „Bei so manchem unter uns hätte man besser keinen Puls messen sollen“, machte Schmidt die spannende Situation deutlich. Denn schon an dritter Stelle des zweiten Durchgangs gingen die Männer an den Start. Zwar war ihre Wettbewerbszeit unbestritten super, dennoch folgten nach ihnen zahlreiche weitere Mannschaften, denen durchaus eine noch bessere Zeit zuzutrauen war. „Das Leistungsniveau aller Mannschaften ist sehr hoch“, erklärte Matthias Schmidt. Schließlich sei der Kreismeistertitel Bedingung zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft. Noch niemals zuvor habe es die Männermannschaft aus Drosa oder Zabitz auf den ersten Platz des Landes geschafft. Die Drosaer Frauen hingegen holten sich schon einmal den Landesmeisterpokal.

In Drosa selbst jedenfalls war die Freude über den Sieg nicht zu überhören. Mit lautem Feuerwehr-„Tatütata“ fuhren die Männer singend durch das Dorf. Drosas Wehrleiter Roland Hartling, der aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Gollma mitfahren konnte, nahm die Männer vor dem Spritzenhaus in Empfang, um ihnen zu gratulieren. Und schon am kommenden Wochenende geht es weiter zum nächsten Wettkampf auf die Insel Poel an der Ostsee, ein Kontakt, der aus langjähriger Kameradschaft resultiert. (mz)

Feuerwehr-Wettkampf: Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister | Köthen - Mitteldeutsche Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.mz-web.de/koethen/feuerwehr-wettkampf-team-drosa-zabitz-wird-landesmeister,20641024,31829648.html#plx115146992
Feuerwehr-Wettkampf Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister
16.09.2015 20:57 Uhr

Feuerwehrleute aus Drosa und Zabitz freuen sich über den Landesmeistertitel im Löschangriff nass.
(BILD: ute nicklisch)
Von Ute Nicklisch
Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister im Löschangriff nass. Mit dem Kreismeistertitel hatten sich die Männer für die Landesmeisterschaft in Gollma qualifiziert.
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Drosa/Zabitz.

Dass sich Fleiß und Kontinuität irgendwann auszahlen, durften die Feuerwehrmänner aus Drosa und Zabitz am Wochenende einmal mehr erfahren. Bei der Landesmeisterschaft der Feuerwehren im „Löschangriff Nass“ holte sich Drosa den Siegerpokal. Genau genommen handelt es sich um eine gemischte Mannschaft aus Drosaer und Zabitzer Kameraden, die seit einiger Zeit gemeinsam trainieren und auch an den Start gehen (die MZ berichtete). Denn oft kam es vor, dass eine der Mannschaften an Wettbewerben nicht teilnehmen konnte, weil ein Mann fehlte.

Seit dem internen Zusammenschluss zu Beginn des Jahres, so erklärt Matthias Schmidt aus Drosa, sei auch die Qualität der Leistungen deutlich gestiegen. „Man heizt sich gegenseitig an“, so der Drosaer Vizewehrleiter. Auch die regelmäßigen Trainingsstunden nahmen die Männer seitdem noch ernster. So mancher Sonntagvormittag wurde investiert, da unter der Woche meist kein gemeinsames Treffen möglich sei. So ließ der Erfolg auch nicht allzu lange auf sich warten.

Unter welchem Namen die gemischte Mannschaft jeweils antritt, hängt von der Technik ab. Drosa ist im Besitz einer leistungsfähigeren Pumpe der neuen DIN-Technik. Liegt also Wettkampf mit neuer Technik an, wird als Mannschaft aus Drosa angetreten. Findet jedoch ein Wettkampf mit älterer TGL-Technik aus DDR-Zeiten statt, so gehen die Männer als Zabitzer Mannschaft an den Start. Außerdem gibt es natürlich weiterhin getrennte Ortsfeuerwehren, da Feuerwehrsport und Feuerwehrarbeit ein Paar verschiedene Stiefel sind.

Mit dem Kreismeistertitel hatten sich die Männer für die Landesmeisterschaft in Gollma im Saalkreis qualifiziert. Schon am Wochenende davor hatten sich die Männer den Pokal des Brockenwirtes bei einem Wettkampf in Elbingerode geholt und dabei einen weiteren Schuss Siegeszuversicht getankt.

Am Tag der Entscheidung in Gollma saß dann jeder Handgriff und die Mannschaft unter dem Namen Drosa schaffte es somit auf Platz eins. Bis dies jedoch endgültig fest stand, herrschte lange Zeit totale Spannung. „Bei so manchem unter uns hätte man besser keinen Puls messen sollen“, machte Schmidt die spannende Situation deutlich. Denn schon an dritter Stelle des zweiten Durchgangs gingen die Männer an den Start. Zwar war ihre Wettbewerbszeit unbestritten super, dennoch folgten nach ihnen zahlreiche weitere Mannschaften, denen durchaus eine noch bessere Zeit zuzutrauen war. „Das Leistungsniveau aller Mannschaften ist sehr hoch“, erklärte Matthias Schmidt. Schließlich sei der Kreismeistertitel Bedingung zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft. Noch niemals zuvor habe es die Männermannschaft aus Drosa oder Zabitz auf den ersten Platz des Landes geschafft. Die Drosaer Frauen hingegen holten sich schon einmal den Landesmeisterpokal.

In Drosa selbst jedenfalls war die Freude über den Sieg nicht zu überhören. Mit lautem Feuerwehr-„Tatütata“ fuhren die Männer singend durch das Dorf. Drosas Wehrleiter Roland Hartling, der aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Gollma mitfahren konnte, nahm die Männer vor dem Spritzenhaus in Empfang, um ihnen zu gratulieren. Und schon am kommenden Wochenende geht es weiter zum nächsten Wettkampf auf die Insel Poel an der Ostsee, ein Kontakt, der aus langjähriger Kameradschaft resultiert. (mz)

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Feuerwehr-Wettkampf Team Drosa/Zabitz wird Landesmeister
16.09.2015 20:57 Uhr


Dass sich Fleiß und Kontinuität irgendwann auszahlen, durften die Feuerwehrmänner aus Drosa und Zabitz am Wochenende einmal mehr erfahren. Bei der Landesmeisterschaft der Feuerwehren im „Löschangriff Nass“ holte sich Drosa den Siegerpokal. Genau genommen handelt es sich um eine gemischte Mannschaft aus Drosaer und Zabitzer Kameraden, die seit einiger Zeit gemeinsam trainieren und auch an den Start gehen (die MZ berichtete). Denn oft kam es vor, dass eine der Mannschaften an Wettbewerben nicht teilnehmen konnte, weil ein Mann fehlte.

Seit dem internen Zusammenschluss zu Beginn des Jahres, so erklärt Matthias Schmidt aus Drosa, sei auch die Qualität der Leistungen deutlich gestiegen. „Man heizt sich gegenseitig an“, so der Drosaer Vizewehrleiter. Auch die regelmäßigen Trainingsstunden nahmen die Männer seitdem noch ernster. So mancher Sonntagvormittag wurde investiert, da unter der Woche meist kein gemeinsames Treffen möglich sei. So ließ der Erfolg auch nicht allzu lange auf sich warten.

Unter welchem Namen die gemischte Mannschaft jeweils antritt, hängt von der Technik ab. Drosa ist im Besitz einer leistungsfähigeren Pumpe der neuen DIN-Technik. Liegt also Wettkampf mit neuer Technik an, wird als Mannschaft aus Drosa angetreten. Findet jedoch ein Wettkampf mit älterer TGL-Technik aus DDR-Zeiten statt, so gehen die Männer als Zabitzer Mannschaft an den Start. Außerdem gibt es natürlich weiterhin getrennte Ortsfeuerwehren, da Feuerwehrsport und Feuerwehrarbeit ein Paar verschiedene Stiefel sind.

Mit dem Kreismeistertitel hatten sich die Männer für die Landesmeisterschaft in Gollma im Saalkreis qualifiziert. Schon am Wochenende davor hatten sich die Männer den Pokal des Brockenwirtes bei einem Wettkampf in Elbingerode geholt und dabei einen weiteren Schuss Siegeszuversicht getankt.

Am Tag der Entscheidung in Gollma saß dann jeder Handgriff und die Mannschaft unter dem Namen Drosa schaffte es somit auf Platz eins. Bis dies jedoch endgültig fest stand, herrschte lange Zeit totale Spannung. „Bei so manchem unter uns hätte man besser keinen Puls messen sollen“, machte Schmidt die spannende Situation deutlich. Denn schon an dritter Stelle des zweiten Durchgangs gingen die Männer an den Start. Zwar war ihre Wettbewerbszeit unbestritten super, dennoch folgten nach ihnen zahlreiche weitere Mannschaften, denen durchaus eine noch bessere Zeit zuzutrauen war. „Das Leistungsniveau aller Mannschaften ist sehr hoch“, erklärte Matthias Schmidt. Schließlich sei der Kreismeistertitel Bedingung zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft. Noch niemals zuvor habe es die Männermannschaft aus Drosa oder Zabitz auf den ersten Platz des Landes geschafft. Die Drosaer Frauen hingegen holten sich schon einmal den Landesmeisterpokal.

In Drosa selbst jedenfalls war die Freude über den Sieg nicht zu überhören. Mit lautem Feuerwehr-„Tatütata“ fuhren die Männer singend durch das Dorf. Drosas Wehrleiter Roland Hartling, der aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Gollma mitfahren konnte, nahm die Männer vor dem Spritzenhaus in Empfang, um ihnen zu gratulieren. Und schon am kommenden Wochenende geht es weiter zum nächsten Wettkampf auf die Insel Poel an der Ostsee, ein Kontakt, der aus langjähriger Kameradschaft resultiert. (mz)

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Brand in Dornbock Traktor fängt Feuer

Uhr
Feuerwehrleute sind in Dornbock im Einsatz, um einen in Brand geratenen Traktor zu löschen.  (BILD: Ute Nicklisch)
Beim Mulchen eines Stoppelackers hat am späten Samstagnachmittag ein Traktor im Osternienburger Land Feuer gefangen. Der Fahrer des Geräts konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Dornbock/MZ. 

Am Samstagabend gegen 17.30 Uhr wurden Feuerwehren des Salzlandkreis sowie des Osternienburger Landes alarmiert. Der Brandort befand sich direkt an der Kreisgrenze zwischen Salzlandkreis und Anhalt-Bitterfeld.  Ein Traktor der Marke Fendt fing beim sogenannten Mulchen auf einem Ackerstück am Gramsdorfer Weg bei Dornbock Feuer. Der Fahrer des landwirtschaftlichen Gerätes konnte sich nur noch in Sicherheit bringen, bevor der Traktor in Flammen stand. Der Fendt samt Mulcher gehört dem Unternehmen Habuck GbR aus Trabitz (Salzlandkreis). Am Einsatzort waren die Feuerwehren des Osternienburger Landes Micheln, Klietzen, Dornbock, Drosa, Wulfen, Diebzig sowie Zuchau, Groß Rosenburg, Sachsendorf und Breitenhagen aus dem Salzlandkreis.

 

Dornbock Freiwillige Feuerwehr feiert Jubiläum

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In Dornbock hat die Freiwillige Feuerwehr Jubiläum gefeiert.  (BILD: Heiko Rebsch)
In Dornbock hat die Freiwillige Feuerwehr am Donnerstag den 80. Jahrestag ihres Bestehens gefeiert. Neben der Beförderung und Auszeichnung verdienter Feuerwehrleute stand vor allen Dingen die Weihe und Übergabe der neuen Fahne der Wehr im Zentrum der Veranstaltung.

Neuer Vorstand für den Feuerwehrverband Köthen-Zerbst   

28.04.2014 02:34 Uhr
Von Thomas Drechsel
Der neue Vorstand des Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst: Tobias Möhsner, Hans-Uwe Räck, Gerald Liesche, Kerstin Zehle (nicht im Bild). Dazu rechts Kassenwart Bjoern Neiseke.

Der neue Vorstand des Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst: Tobias Möhsner, Hans-Uwe Räck, Gerald Liesche, Kerstin Zehle (nicht im Bild). Dazu rechts Kassenwart Bjoern Neiseke. | Foto: Th. Drechsel

Jütrichau l Der Feuerwehrverband Köthen-Zerbst/Anhalt hat einen neuen Vorstand. Der 29-jährige Tobias Möhsner aus Trebbichau (Osternienburger Land) führt den Verband für die nächsten vier Jahre an. Die Verlängerung der Wahlperiode von bislang drei auf vier Jahre war von der Delegiertenversammlung am Sonnabend in Jütrichau beschlossen worden. Möhsner wird von drei Stellvertretern im geschäftsführenden Vorstand unterstützt. Zur Wahl standen Gerald Liesche (Stadt Südliches Anhalt), Kerstin Zehle aus Deetz (sie war am Sonnabend entschuldigt abwesend) und Hans-Uwe Räck (Aken). Räck ist als einziger auch Mitglied des alten Vorstandes. Hans Wink (Jütrichau) und Siegfried Schellin (Güterglück) traten aus Alters- und persönlichen Gründen nicht erneut an. Räck erklärte, seine gesundheitliche Verfassung habe sich deutlich gebessert, so dass er nun doch kandidierte. Alle Vorstandsmitglieder wurden mit deutlicher Mehrheit gewählt.

Zugleich gab es herzliche Worte an den scheidenden Vorstand, insbesondere den bisherigen Vorsitzenden Siegfried Schellin. Landrat Uwe Schulze (CDU) überreichte eine Dankes- urkunde. Schellin habe den Verband ins Laufen gebracht und die unverzichtbare Interessenvertretung der Zerbst-Köthener Feuerwehren bei anderen Institutionen und in der Landespolitik sichergestellt.

Schellin selbst bilanzierte im Rechenschaftsbericht eine stets gute Zusammenarbeit mit den Stadt- und Gemeindewehrleitern sowie den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden. Über den Verband sind die Feuerwehrkameraden im Ausbildungs- und Einsatzdienst über die Feuerwehrunfallkasse sozial abgesichert. Der Vorstand ist im Rahmen eines Vertrages mit der Öffentlichen Versicherung Sachsen-Anhalt bei nicht-dienstlichen Veranstaltungen abgesichert (Floriansvertrag).

Schellin erklärte, die fünf Orts- und Gemeindewehrleiter sollten künftig als reguläre, stimmberechtigte Mitglieder im Vorstand tätig sein können. Dem folgte die Versammlung mit einer entsprechenden Satzungsänderung.

Die abgelaufene Verbandswahlperiode hatte auch die Problematik des finanziell angeschlagenen Landesfeuerwehrverbandes zu behandeln. Schellin dankte insbesondere den Kommunen, dass sie über eine anteilige Mitfinanzierung der Außenstände für einen Fortbestand des Dachverbandes sorgten. Zugleich forderte er das Land auf, die Feuerschutzsteuer künftig zur Hälfte direkt den Städten und Gemeinden zu übergeben und dem Landesfeuerwehrverband mindestens ein Prozent abzugeben.

Schellin kritisierte die Entwicklung des Umgangs mit der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge. Hier fallen Lehrgänge plötzlich ersatzlos aus. "Der Nachholbedarf in der Ausbildung von Führungskräften ist nicht zu übersehen", warnte der scheidende Vorsitzende. Einzelnen Feuerwehren drohe bereits das Aus, weil jeweils ausgebildete Führungskräfte fehlen.

Der Feuerwehrverband Köthen-Zerbst hat aktuell 2549 Mitglieder. Der Verband förderte 2013 mit 11 000 Euro den Ankauf von 300 Winter-Einsatzbekleidungen für die Jugendwehren. Das Geld stammt von Sponsoren (Kreissparkasse), Landkreis, Städten und Gemeinden.

Tobias Möhsner

Uhr

Tobias Möhsner aus Trebbichau wurde zum neuen Verbandsvorsitzenden gewählt. Möhsner ist 29 Jahre alt und seit Verbandsgründung deren Verbandsjugendwart. Er ist aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Micheln (Zugführer). Der Landmaschinenmechaniker studiert derzeit Landwirtschaft in Bernburg. „Ich möchte, dass die Verbandsarbeit und die Interessenvertretung auf hohem Niveau erhalten bleiben“, sagte Möhsner, der auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und Wehren setzt.

Theater in Drosa Männer schlüpfen in Frauenkleider

In Drosa müssen Männer auch schon mal in Kleider schlüpfen.  (BILD: Heiko Rebsch)
Von
Beim Feuerwehrball in Drosa haben junge Laiendarsteller das Stück „Die Schwiegermutter im Schilderhaus“ aufgeführt. Dabei mussten einige der männlichen Darsteller in Frauenkleider schlüpfen. Das Stück wurde bereits 1991 von der ersten Laienspielgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Drosa aufgeführt.
 

„Mit Gott für die Volk und der Vaterland“, so lautete die Parole der von Robert Fritsche verkörperten polnischen Schildwache Robracki. „Prost!“, erwiderten seine Mitstreiter auf der Bühne. Aus dem Publikum ließ Carsten Friedrich nun wissen: „Jetzt geht’s awwer los!“ Der Vorhang öffnete sich und es war wieder so weit: Die Bühne im Saal der Gaststätte „Am Schänkenplatz“ in Drosa war hergerichtet für die Aufführung eines Theaterstücks.

Alte Bauernschwänke in Drosaer Mundart sind es sonst, die die Leute hier erwarten und begeistern. In diesem Jahr stand aber mit „Die Schwiegermutter im Schilderhaus“ ein Militärschwank aus dem Jahr 1919 auf dem Programm - in Drosa kein unbekanntes Stück, wurde es doch schon 1991 von der ersten Laienspielgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Drosa aufgeführt.

Die Zeiten haben sich geändert. Jede Gruppe hat ihren eigenen Stil entwickelt. So auch die Darsteller, die am Sonnabend auf der Bühne standen.

Männer schlüpfen in weibliche Rollen

Robert Fritsche spielte einen Polnisch sprechenden Grenadier, der sich auf einem Wachposten befand und vom militärisch korrekt auftretenden Leutnant von Bergen - in Person von Erik Lier - kontrolliert wurde. Es gab außerdem den jung, frech und verliebt agierenden Gefreiten Paul Huber, alias David Wernecke. Wie schon im vergangenen Jahr, so schlüpfte Marco Becker auch dieses Mal in eine weibliche Rolle. Er verkörperte die Schwiegermutter Euphrosine. An seiner Seite spielte Tom Kaltschmidt den Ehemann Knax, der nichts zu lachen hatte. Ihre Rollen hatten sich die fünf Akteure selbst ausgesucht. Für Hannes König blieb die des Lieschens übrig, die Tochter der beiden.

Wie immer in solchen Schwänken, ging es um eine Liebesgeschichte, die mit vielen lustigen Wirrungen und Verstrickungen ausgestattet war und am Ende zum Happy End führte.

Lieschen soll verkuppelt werden

Lieschen soll mit Vetter Zuzelbach verkuppelt werden. Aber der Gefreite Paul Huber hat etwas dagegen. Er trifft sich mit „seinem“ Lieschen und will endlich reinen Tisch machen. „Heute wird ernst gemacht! Ich werde mich ihr mutig in den Weg stellen“, versichert er in Gedanken an seine Schwiegermutter.

Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als diese den Wachtposten Robracki unter anderem als Hottentotte beschimpft und dafür ins Schilderhäuschen eingesperrt wird. Ehemann Knax kann sich kaum beherrschen, als er Euphrosine im Schilderhaus gefangen sieht. Er springt auf der Bühne herum wie Rumpelstilzchen, feixt und freut sich, dass er endlich aus den Zwängen seiner Frau herausgekommen ist - wobei ihm der Bart abfällt, was für weiteres Gelächter im Publikum sorgt. Leutnant von Bergen entlockte der Schwiegermutter dann aber doch den Segen zur Verlobung des verliebten Paares.

Die Darsteller schmieden bereits Pläne für das kommende Jahr. Sie haben sich sogar schon ein Stück ausgesucht. Welches das sein wird, bleibt ihr Geheimnis. Es wird - wie immer - erst am Abend des Feuerwehrballs gelüftet. In einem Jahr also.

Regie und Requisiten

Zum 25. Mal hintereinander konnten die Besucher des alljährlichen Feuerwehrballs in Drosa eine Theateraufführung erleben.

Der Beifall gebührte am Ende nicht nur den Darstellern auf der Bühne. Denn was wären Schauspieler ohne das Team dahinter? Zur Gruppe gehörten auch Ines Hartling, Ariane Schumann und Bernd Seifert für Regie und Maske. Für die Requisiten waren Thomas Nicklisch und Laura Streuber verantwortlich. (ule)

 

Kreisbrandmeister Anhalt-Bitterfeld   

Neuer Kreisbrandmeister in Anhalt-Bitterfeld Landrat Schulze beruft Heiko Bergfeld

Uhr

 
Landrat Uwe Schulze beruft Heiko Bergfeld (l.) zum Kreisbrandmeister. Mit dabei ist Herbert Paulus, der die Geschäfte übergangsweise führte.  (BILD: André Kehrer)
Von
Heiko Bergfeld aus Deetz ist von Landrat Uwe Schulze in das Ehrenamt als neuer Kreisbrandmeister berufen worden. Die Amtszeit dauert sechs Jahre.
 

Ab heute ist Heiko Bergfeld aus Deetz der erste Feuerwehrmann in Anhalt-Bitterfeld. Über die Personalie des neuen Kreisbrandmeisters herrschte lange Ungewissheit. In einer kleinen Feierstunde im Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen (BKR) in Bitterfeld übergab Landrat Uwe Schulze (CDU) gestern Nachmittag dem Deetzer die Ernennungsurkunde und die dazu gehörenden Schulterstücke. „Damit ist eine fast neunmonatige Zeit der Ungewissheit zu Ende und wir können uns wieder auf die eigentliche Arbeit konzentrieren“, sagt der neue Kreisbrandmeister.

Alle Wehren sollen an einem Strang ziehen

Dem Spruch: „Neue Besen kehren gut“ möchte Heiko Bergfeld nicht folgen. „Wir werden uns Ende dieses Monats mit allen Stadt- und Gemeindewehrleitern des Landkreises zusammensetzen und über die neuen Aufgaben sprechen“, gibt er die Richtung vor. Wichtig sei, so der neue Mann an der Spitze der Brandbekämpfer des Landkreises, dass alle Wehren und jedes einzelne Mitglied an einem Strang ziehen. Bestehende Probleme, die es an der einen oder anderen Stelle noch gibt, müssten im Sinne der Sicherheit für die Bürger geklärt werden. „Wenn alle mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen, sollte auch das Problem der Einsatzbereitschaft der einzelnen Ortswehren in den Griff zu bekommen sein“, meint Bergfeld.

Das an vielen Stellen schon angewandte Rendezvous-Verfahren habe sich bewährt und müsse noch weiter ausgebaut werden. Das soll heißen: Bei einem Einsatz werden mehrere Ortswehren gleichzeitig alarmiert, um eine ausreichende Stärke zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang komme man sicher nicht um die Frage der Zusammenlegung von Wehren herum, meint Bergfeld. Aber auch das müsse mit Sorgfalt und Einbeziehung der Betroffenen diskutiert werden. Er kennt die Bedeutung der Wehren und ihrer Fördervereine in den kleinen Ortsteilen.

In Bergfelds Fußstapfen

Die Brandschutzkarriere von Heiko Bergfeld, die 2016 schon 40 Jahre dauert, hat in seiner frühen Jugend begonnen. „Mit sieben Jahren habe ich mich bei den jungen Brandschutzhelfern angemeldet“, blickt der jetzt 45-Jährige zurück. Danach folgte die schrittweise Aus- und Weiterbildung und kurz nach der Wende übernahm der damals 23-Jährige die Funktion des stellvertretenden Wirkungsbereichsleiters für den Bereich um Zerbst herum.

Familiäre Vorbelastungen habe es bei Bergfelds nicht gegeben, sagt er, freut sich aber, dass sein Sohn schon in seine Fußstapfen getreten ist. Seine Tochter indes hat mit der Feuerwehr nichts am Hut, sagt er lachend. „Jedenfalls zurzeit noch nicht.“

Vor seiner Berufung zum Kreisbrandmeister war Heiko Bergfeld stellvertretender Abschnittsleiter des Abschnittes Nord im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Querelen hatte es im Vorfeld der Amtsübernahme gegeben, weil bei der ersten Wahl im Mai 2013 eine Patt-Situation entstanden war und Bergfeld aufgrund der Mehrzahl der hinter ihm stehenden Ortswehrleiter zum Sieger erklärt wurde. Dagegen hatte sein Vorgänger vor Gericht geklagt und hatte damit Erfolg gehabt. Bei der erneuten Wahl war das Stimmenverhältnis mit 8:2 für den Deetzer eindeutig ausgefallen.

 

„Bis weißer Rauch aufsteigt“

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Schriftzug und blaues Sondersignal auf einem Fahrzeug einer Freiwilligen Feuerwehr  (BILD: Symbol/Dpa)
Von
Die Mitteldeutsche Zeitung befragte die Stadtwehrleiter zur Neuwahl des Kreisbrandmeisters im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Über ein so wichtiges Amt wie das des Kreisbrandmeisters das Los entscheiden zu lassen, sei des Amtes nicht würdig, argumentieren die meisten.
 

Nachdem das Verwaltungsgericht Halle im Dezember 2013 entschieden hat, dass die am 28. Mai 2013 durchgeführte Wahl zum Kreisbrandmeister im Landkreis Anhalt-Bitterfeld „verfahrensrechtlich rechtswidrig“ war, muss die Wahl nunmehr wiederholt werden.

Einen neuen Wahltermin gibt es laut Auskunft der Pressestelle beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld zwar immer noch nicht, aber nach MZ-Informationen will Landrat Uwe Schulze (CDU) die obligatorische Dienstberatung mit den Abschnittsleitern am 28. Januar dazu nutzen, um auch mit den zehn Stadtwehrleitern in Anhalt-Bitterfeld das Gespräch zu suchen.

Dabei dürfte es vor allem um die Frage gehen, wie die Wahl nunmehr rechtskonform gestaltet werden kann, um zu einem schnellen Ergebnis zu kommen. Das scheint aber nicht so einfach zu sein, denn während der letzten Wahl war es zweimal zu einem Patt gekommen. Wie die MZ berichtete, hatten je fünf Stadtwehrleiter für den damaligen Kandidaten Matthias Winter aus Zörbig und fünf für den Kandidaten Heiko Bergfeld aus Zerbst gestimmt. Beide Kandidaten wollen nun nach MZ-Informationen erneut antreten.

Genau dieses Stimmverhältnis könnte sich dadurch aber wiederholen, vermuten viele der zehn Stadtwehrleiter, mit denen die MZ dieser Tage am Telefon sprach. Als einziger wollte sich Uwe Wagner, Stadtwehrleiter in Bitterfeld-Wolfen, nicht zur Sache äußern. Zwar hat das Gericht signalisiert, dass nicht der gesamte Wahlakt wiederholt werden müsste, sondern auch das Los in dem Konkurrentenstreit entscheiden könnte, das lehnt allerdings die Mehrzahl der Stadtwehrleiter, so auch der Köthener Rüdiger Galander, ab.

Losentscheid wäre wie ein „Lotteriegewinn“

Über ein so wichtiges Amt wie das des Kreisbrandmeisters das Los entscheiden zu lassen, sei des Amtes nicht würdig, argumentieren die meisten.

Nur Uwe Gebel, Gemeindewehrleiter im Osternienburger Land, erklärte gegenüber der MZ, für ihn sei auch das Losverfahren akzeptabel, weil es ohnehin wieder zu einem 5:5-Patt kommen werde. Das sieht Danilo Licht aus Aken zum Beispiel nicht so. „Ich glaube diesmal nicht an ein Patt“, sagte er. Der Zerbster Jürgen Dornblut favorisiert zum Beispiel eine Neuwahl von Anfang an, ein Losentscheid wäre für ihn wie ein „Lotteriegewinn“.

Auch für Wolfgang Edler aus der Gemeinde Muldestausee steht fest: „Das Los ist für mich die letzte aller Möglichkeiten.“ Wilfried Nitsche, Stadtwehrleiter in Raguhn/Jeßnitz, bringt es für sich auf den Punkt: „Wir müssen so lange wählen, bis weißer Rauch aufsteigt“, eine andere Möglichkeit sehe er nicht. Es könne nicht angehen, die Zahl der Ortswehrleiter, die hinter den jeweiligen Stadtwehrleitern stehen, mit ins Kalkül zu ziehen, wie das bei der letzten Wahl der Fall gewesen sei.

Einem derartigen „Differenzierungskriterium“ hatte auch das Gericht in seinem Beschluss vom Dezember eine Absage erteilt, weil das Brandschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt „nicht die Ortswehrleiter als Entscheider über den Vorschlag, wer als Kreisbrandmeister berufen werden soll, vorsieht, sondern die Gemeindewehrleiter“, schreibt das Verwaltungsgericht. Matthias Winter, der den Wahlakt vom Mai vor Gericht angefochten hatte, sieht sich in seiner Kritik bestätigt. „Ich bin mit dem Ergebnis voll zufrieden“, sagt er. Winter, der inzwischen zum Stadtwehrleiter in Zörbig gewählt wurde, sieht darin keinen Grund, nicht an dem kommenden Wahlakt teilzunehmen. Vielmehr geht er davon aus, dass ein Erlass des Innenministeriums, der die Beteiligung der Ortswehrleiter an der Wahl des Kreisbrandmeisters vorsehe, nunmehr zum Tragen komme. Das wäre in seinem Sinne, gab er der MZ zu verstehen. „Was hat es mit dem neuen Erlass auf sich?“, fragte die MZ bei der Pressestelle des Innenministeriums.

„Privatmeinung“ zum Ausdruck gebracht

Die Meinung der Ortswehrleiter wollten auch die meisten Stadtwehrleiter im Mai 2013 nicht unberücksichtigt lassen, als sie sich nach dem Patt dafür entschieden, die fünf Stimmen aus dem Altkreisen Köthen und Zerbst stärker zu wichten als die aus Bitterfeld.

Die Stadtwehrleiter hätten mit ihrer Wahlentscheidung also nicht nur ihre „Privatmeinung“ zum Ausdruck gebracht, sagt Michael Wichmann, Stadt Südliches Anhalt. „Wir brauchen einen stabilen Kreisbrandmeister“, betont er, die Wahl wolle er sich nicht durch einen Losentscheid aus der Hand nehmen lassen. Für ihn gibt es aber noch einen anderen Aspekt zu bedenken: Im Brandschutzgesetz gebe es inzwischen einige Veränderungen. So auch bei der Wahl der drei Abschnittsleiter. Deshalb plädiert Wichmann für eine Zusammenlegung der Wahlakte.

Er sei schon bei der letzten Wahl gegen das Los gewesen, betont auch Sven Winterling von der Stadt Sandersdorf-Brehna. „Wir haben ohnehin nur das Vorschlagsrecht“, erklärt er. Die Berufung sei letztlich Sache des Landrates. Für ihn ist die Einbeziehung der Ortswehrleiter das „gerechteste Votum“. Für Winterling stellt sich aber noch eine andere Frage: „Stimmt diesmal für Zörbig der alte oder neue Stadtwehrleiter ab?“

Maxdorf im Kreis Anhalt-Bitterfeld, Zug rast am Bahnübergang in Auto

Uhr | Aktualisiert 09.12.2013 10:42 Uhr                                            
Am Bahnübergang zwischen Maxdorf und Wulfen ist der Asphalt an den Gleisen entfernt worden. In der Lücke ist der Pkw steckengeblieben.  (BILD: Rebsch)

Von
An einem gesperrten Bahnübergang zwischen Maxdorf und Wulfen ist ein Güterzug in einen Pkw gerast. Das Auto wurde vollkommen zerstört, die Lok stark beschädigt.
 

Mit dem Schrecken davon gekommen ist am Samstagabend ein Autofahrer aus Aken am Bahnübergang zwischen Maxdorf und Wulfen. Der 28-Jährige war mit seinem VW Polo kurz vor 19 Uhr auf der Kreisstraße von Maxdorf kommend auf den gesperrten Übergang gefahren und mit dem Auto im Gleisbett stecken geblieben. Als er sein Unglück bemerkte, näherte sich bereits ein Güterzug aus Richtung Köthen kommend dem Bahnübergang. Der Mann verließ eilig sein Fahrzeug und die Gleise. Nur Augenblicke später raste der Zug in den Pkw und schleifte ihn noch etwa einhundert Meter mit sich, bevor der Lokführer den Zug anhalten konnte.

Feuerwehrleute übernahmen die Bergung

„Das Auto war ein Totalschaden, die Lok wurde dabei stark beschädigt“, berichtete Uwe Gebel von der Wucht des Aufpralls. Der Gemeindewehrleiter der gemeinde Osternienburger Land leitete die Bergungsarbeiten am Bahnübergang. Als er und 30 weitere Kameraden mit Wehren aus Drosa, Dornbock und Wulfen gegen 19.15 Uhr eintrafen, waren Polizei und Bahnmanager schon vor Ort. Dort fanden sie auch den unter Schock stehenden Lokführer vor. „Er dachte ja, im Auto sitzt jemand drin“. Der Pkw-Fahrer sei dagegen recht gefasst gewesen.

Die Feuerwehrleute übernahmen die Bergung des vollkommen zerstörten Pkw von den Gleisen, die bis 23 Uhr dauerte. Als erstes mussten sie aber die Unfallstelle absperren, denn „es kamen noch andere Pkw von hinten gefahren“, schilderte Gebel. Sie hatten - wie wohl auch auch der Akener - die Umleitungsschilder für den gesperrten Bahnübergang nicht gesehen und waren weiter geradeaus nach Wulfen gefahren. „Der Sturm hat die Schilder umgeworfen“, erklärte der Wehrleiter.

Übergang wird gerade ausgebessert

Allerdings wäre die Fahrt noch vor dem Bahnübergang zu Ende gewesen. Direkt davor steht eine Sperre, die fast die Breite der Fahrbahn einnimmt. Das ergaben MZ-Recherchen vor Ort und das bestätigte auch Uwe Gebel. „Mir ist unverständlich, wie der Mann da durchfahren konnte“, sagte er. Mitarbeiter der Baufirma BUG hätten erst am Nachmittag die Sperre aufgebaut und ihn darüber auch informiert.

Der Übergang wird gerade ausgebessert und ist deshalb abgesperrt. Mit dem Stand Sonntagvormittag hatten Mitarbeiter der Firma BUG den Straßenbelag zwischen Gleisbett und Straße auf der Wulfener Seite entfernt, um später das stark beanspruchte Gleis stopfen zu können. Hier tut sich nun ein Graben auf, in dem der Polo des Akeners stecken blieb. Warum der junge Mann jedoch nicht vorher stoppte, klärt nun die Polizei, die gegen ihn ermittelt.

 

 

Zusammenstoß bei strömendem Regen 

13.10.2013 21:14 Uhr | Aktualisiert 13.10.2013 21:18 Uhr
Die Kreuzung wurde von der Feuerwehr gereinigt.   (BILD: Michael Maul)
Am Samstagmorgen stößt ein Auto mit einem Feuerwehrtransporter zusammen. Ein 18-Jähriger wird dabei verletzt. Öl läuft aus. Die Feuerwehren aus Sandersdorf und Glebitzsch waren mit dem Wegspülen beschäftigt.
 

Ein leicht verletzter Feuerwehrmann und ein Sachschaden von rund 30.500 Euro sind die Bilanz eines Unfalls, der sich am Sonnabend gegen 7.45 Uhr auf der Kreuzung der B 183 und der Thalheimer Straße in der Nähe der Ortschaft Thalheim ereignete.Bei strömendem Regen hatte der 72-jährige Fahrer eines Toyota Lexus, der aus Richtung Thalheim kam, offenbar den auf der Hauptstraße fahrenden VW-Transporter der Freiwilligen Feuerwehr Osternienburger Land übersehen. Dieser wollte nach Bitterfeld fahren.

Auf der Kreuzung stießen beide Auto zusammen. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass der Toyota gegen eine Verkehrsplanke geschleudert wurde und am Straßenrand in Richtung Bitterfeld zum Stehen kam. Der VW Transporter schleuderte ebenfalls um seine eigene Achse. Dabei verletzte sich ein Feuerwehrmann im Inneren des Fahrzeugs leicht. Die Insassen des Toyota kamen mit dem Schrecken davon.

Durch den Zusammenstoß der beiden Autos hatte sich im gesamten Kreuzungsbereich ein Ölfilm gebildet, der sich bei dem regnerischen Wetter schnell ausbreitete. Die Feuerwehren aus Sandersdorf und Glebitzsch waren mehr als zwei Stunden damit beschäftigt, das Öl zu binden und die Reste von der Kreuzung zu spülen.

Die Glebitzscher Brandbekämpfer haben sich extra eine spezielle Kehrmaschine für solche Einsätze gebaut, bei denen größere Mengen an ausgelaufenen Betriebsstoffen, wie Öl, Benzin oder Diesel, beseitigt werden müssen. Während an anderen Stellen mit dem Besen gegen das Öl vorgegangen wird, kann die kleine Maschine wesentlich effektiver arbeiten. Für diese Arbeiten musste der Kreuzungsbereich zeitweise komplett gesperrt werden.

Den genauen Unfallhergang hat die Polizei noch nicht zweifelsfrei geklärt. Ob der Regen oder Unaufmerksamkeit die Ursache waren, wird derzeit noch ermittelt. An dieser Kreuzung haben sich in den letzten Monaten bereits mehrere Unfälle ereignet, die auch auf Unaufmerksamkeit zurückzuführen waren.

Freiwillige Feuerwehr Eichstedt organisiert Landesmeisterschaften im Löschangriff nass 

Hohndorf siegt, Buch schafft den 3. Platz

09.09.2013 02:27 Uhr

Von Doreen Schulze
Die Kameraden der gastgebenden Mannschaft Eichstedt starten. Nach einem ungültigen Lauf zählt bei ihnen nur die Zeitmessung des zweiten Laufes, der sie auf Rang 18 bringt.

Die Kameraden der gastgebenden Mannschaft Eichstedt starten. Nach einem ungültigen Lauf zählt bei ihnen nur die Zeitmessung des zweiten Laufes, der sie auf Rang 18 bringt. | Foto: Doreen Schulze

Die 28 schnellsten Männer- und 13 Frauenmannschaften der Feuerwehren in Sachsen-Anhalt traten Sonnabend bei den Landesmeisterschaften Löschangriff in Eichstedt an. Aus dem Landkreis Stendal holten die Bucher Männer und Lüderitzer Frauen Pokale.

Eichstedt l "Eigentlich könnte ich jetzt nach Hause gehen. Hier klappt alles", zufrieden blickt Karlheinz Schwerin über den Wettkampfplatz. Der erste Startschuss ist gefallen, der Wettkampf läuft. Alles ist gut vorbereitet. Auch wenn die Landesmeisterschaften erstmals in Eichstedt ausgetragen werden, für Schwerin, der die Wettkämpfe in seinen Ort holte, ist das kein Neuland. Seit 1993 ist er bei den Landesmeisterschaften als Kampfrichter dabei, in den jüngst zurückliegenden Jahren auch in höherer Position. Für seine Verdienste erhielt er am Wochenende das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold.

Die Mannschaft aus Hohndorf (Landkreis Wittenberg) legt mit 21,74 Sekunden den schnellsten Löschangriff hin.

Die Mannschaft aus Hohndorf (Landkreis Wittenberg) legt mit 21,74 Sekunden den schnellsten Löschangriff hin. | Foto: Doreen Schulze

Nach Hause ging Schwerin nach Wettkampfbeginn natürlich nicht. Der Eichstedter Mannschaft drückte er die Daumen. Nach einem ersten, ungültigen Versuch schaffte es die Gastgeber-Mannschaft aber nur auf den 18. Platz. Sieger der Landesmeisterschaften wurde die Truppe aus Hohndorf (Landkreis Wittenberg), die neben dem Siegerpokal den Wanderpokal des Innenministeriums erhielt. Die Besten aus dem Landkreis Stendal waren die Kameraden aus Buch, die ebenso wie die Lüderitzer Frauenmannschaft den dritten Platz belegten und einen Pokal mit nach Hause nehmen durften. Für den Landkreis gingen ferner Dequede (7. Platz) und Kehnert (10. Platz) bei den Männern an den Start. Die Weißewarter Frauenmannschaft schaffte es auf den sechsten Platz.

Schlagabtausch zwischen den Erst- (r.) und Zweitplatzierten.

Schlagabtausch zwischen den Erst- (r.) und Zweitplatzierten. | Foto: Doreen Schulze

Die Wettkämpfe gingen zügig über die Bühne. Dass jede Mannschaft früh genug wusste, wann sie auf welcher Bahn startete, beziehungsweise die Zuschauer rasch von den jüngsten Zeitmessungen erfuhren, dafür sorgte Sprecher Manfred Worch. Der Wettelroder gab alle wichtigen Informationen durch das Mikrofon weiter.

Für die Vorbereitung zum Wettkampf hatten die Mannschaften exakt fünf Minuten Zeit. Dass das klappte, war für Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich schon im Vorfeld klar: "Das sind professionelle Mannschaften, die wissen, worauf es ankommt." Neben dem Kreisbrandmeister waren unter anderem auch der Landrat Carsten Wulfänger, der zweite Beigeordnete Sebastian Stoll sowie der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands Lothar Lindecke zu Gast. Vor allem freuten sich die Gastgeber über den Besuch vom Ehrenwettkampfrichter des deutschen Feuerwehrverbandes Wilhelm Bohlmann.


Im Wulfener Bruch geht es um Leben und Tod
12.06.2013
Zwei Kälbchen schaffen die Tour nur als Bootspassagiere.  
Von Wladimir Kleschtschow
Drei kleine Heckrinderherden und eine weitere Herde aus sieben Pferden und einem Rind wurden auf niedrig gelegenen Wiesen vom Hochwasser eingeschlossen. Jetzt wird versucht, die Tiere zur retten.
Wulfen/MZ. 

Buchstäblich um Leben und Tod geht es im Wulfener Bruch. Im Mittelpunkt stehen Heckrinder und halbwilde Pferde der Primigenius gGmbH, einem Unternehmen des Naturschutzbundes (Nabu) Köthen. Drei kleine Heckrinderherden und eine weitere Herde aus sieben Pferden und einem Rind waren auf den niedrig gelegenen Wiesen vom schnell steigenden Hochwasser eingeschlossen worden. Zwei der Rinderherden konnten gestern mit Hilfe hilfsbereiter Anwohner mühevoll ins Trockene getrieben werden. Die Rettungsaktion für die sieben Pferde und das eine Rind dauerte bis in den Abend hinein noch an. Die zwölfköpfige Rinderherde, die einige Hundert Meter links von der Straße Wulfen-Diebzig mitten im Wasser steht, musste vorerst ihrem Schicksal überlassen werden.

„Wir wurden bereits am Dienstag informiert, dass die Rinder in Gefahr sind“, sagte Lothar Huth vom Ordnungsamt der Einheitsgemeinde Osternienburger Land. Der Landwirt Michael Scheringer und etliche Anwohner wurden Zeugen, wie die verängstigten Tiere, darunter Kälber, gegen das steigende Wasser ankämpften. „Schon in der Nacht haben wir ihre Angstschreie gehört“, berichtete Scheringer.

Tiere werden aus der Gefahrenzone getrieben.

Endlich raus: Die völlig erschöpften Tiere werden auf der Straße Wulfen-Diebzig, die größtenteils überschwemmt ist, aus der Gefahrenzone getrieben. Anschließend finden die Heckrinder eine zeitweilige Bleibe auf dem anliegenden Mais-Feld unweit der Wulfener Gartenanlage.

„Die Rinder standen bereits bis zum Hals im Wasser“, schilderte er. Es war klar, dass nur ein schnelles Eingreifen sie retten konnte. Mit Hilfe von Booten wurden sie von einer Insel im Riesen-See zur anderen getrieben, bis sie die Straße Wulfen-Diebzig erreichten. Ein Mais-Acker auf der andere Seite, in der Nähe der Wulfener Gartenanlage, ist noch nicht von der Überschwemmung betroffen. Hier befanden sich zwei Rinderherden bis gestern Abend. Eigentlich sollte für sie eine Fläche auf einer Anhöhe provisorisch umzäunt werden. Dazu kam es vorerst nicht, da Primigenius-Geschäftsführer Andreas Wenk mit einer Handvoll Helfern gerade damit beschäftigt war, die sieben Pferde und das Rind aus dem Hochwasser am Rande eines überfluteten Kartoffelfeldes östlich von Wulfen zu retten. Alle Versuche, per Boot die völlig desorientierten und verängstigten Tiere aus einem Busch in Richtung Ufer zu treiben, schlugen bis zum frühen Abend fehl. Die Rettungsaktion dauert e zu Redaktionsschuss an.

Die Herde mit den zwölf Rindern muss weiter im Wasser ausharren. Die Tiere stehen zwar im Wasser, aber auf einer Anhöhe. Sie können Blätter fressen.

Treibe man sie fort, könnten sie im Landgraben ersaufen, der an die drei Meter tief ist. Sie zu betäuben und abzuschleppen, würde ebenfalls ihren Tod bedeuten. „Man müsste ohnehin alle zwölf auf einmal betäuben, an unserem Boot können wir aber höchsten zwei auf einmal abschleppen“, hieß es seitens des ebenfalls alarmierten Technischen Hilfswerks, das damit auch nicht helfen konnte.

Die Rinder blieben also über Nacht im See. Wenn das Wasser nicht weiter steigt, haben sie eine Chance. Sonst bleibe womöglich nur ein Gnadenschuss übrig, hieß es aus den Reihen der Polizei.

Unterdessen wird seitens einiger Helfer Kritik an die Adresse von Andreas Wenk laut. Dieser habe sich angesichts der Hochwassergefahr nicht rechtzeitig um die Tiere gekümmert. Das Polizeireviers Köthen wirft ihm vor, selbst auf seinem Handy trotz mehrmaliger Versuche für Warnungen nicht erreichbar gewesen zu sein. Wenk, von der dramatischen Lage sichtbar mitgenommen, wehrt sich. Er habe zwar die Gefahr unterschätzt - wie viele andere auch. Die Rettungsaktion habe er aber bereits am Montag gestartet. Ihm stünden nur wenige Helfer zur Seite. Zwei Przewalski-Pferde und ein Konik seien zum Beispiel gerettet und gestern von Dornbock aus weggebracht worden. Die scheuen Rinder und Pferde ließen sich nicht einfach wegtreiben oder abtransportieren. „Um ein einziges Tier einzufangen, brauche ich bis zu sieben Stunden“, so der Primigenius-Geschäftsführer. Was die Erreichbarkeit betreffe, so sei er ja im Wulfener Bruch gewesen. Und dort gebe es keinen Handy-Empfang.

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Theater

Eine Paula namens Marco
Drosaer Theater: Der Bellermann (Mitte) im Kreisen seiner Lieben.

Drosaer Theater: Der Bellermann (Mitte) im Kreisen seiner Lieben.   (BILD: ute nicklisch)

Von ute nicklisch
Es gibt viel Beifall für das neue Stück der Drosaer Schauspieltruppe. Alte Bauernschwänke in echter Drosaer Mundart sind es, die die Leute begeistern.
 

Ganz so wie ihm der Schnabel gewachsen ist, lüftet David Wernecke vor einem gut gefüllten Saal das Geheimnis. Wie jedes Jahr waren die Drosaer auch 2013 gespannt, welches Theaterstück zu erleben sein wird. „Bellermann - da staunste!“, verkündete der 21-jährige den aktuellen Titel.

Freilich mochte das Stück für diesen oder jenen nicht ganz unbekannt sein. Die Theatergeschichte anlässlich des Feuerwehrballs nämlich hat in Drosa bereits eine langjährige Tradition. Von Generation zu Generation wurden die alten Manuskripte stets weiter gegeben. Und so wiederholt sich das eine oder andere Stück nach einiger Zeit auch mal. Was jedoch dem Interesse des Publikums keinen Abbruch tat.

Alte Bauernschwänke in echter Drosaer Mundart sind es, die die Leute begeistern. Jede Truppe jedoch entwickelte ihren eigenen Stil. Die Theatergruppe in aktueller Besetzung besteht seit nunmehr drei Jahren. Mit jeder Aufführung ist ein Stück weit mehr Bühnen-Sicherheit zu bemerken.

Besonders rar sind derzeit weibliche Mitwirkende. So ließ sich Marco Becker nicht lange bitten und schlüpfte für die Rolle der Paula Bellermann in die Sachen seiner Tante und sorgte zudem mit piepsiger Stimme für zusätzliche Brüller im Publikum. Doch nicht nur Becker brachte den Saal in Stimmung. Mit seiner ulkigen Verkleidung gab so mancher der theaterspielenden Jugendlichen Rätsel zu seiner wahren Identität auf. Der Schwank ist, wie es sich gehört, simpel gestrickt und bietet jede Menge Einstiegsmöglichkeiten in Humor und Witz und Klamauk. Das Bühnenspektakel spielte sich in der guten Stube von Fleischermeister Otto Bellermann ab. Dabei kam es zu Verwechslungen rund um die Verlobung von Paula, der Tochter des Hauses. Um die sich zwei Bewerber kabbelten: Ein Viehhändler Fridolin Mückenfett und eine Lebemann namens Max Fridolin - und wie man sich vorstellen kann, ergaben sich aus der Deckungsgleichheit von Vor- und Nachnamen der beiden Ehe-Kandidaten schönste Turbulenzen - bis endlich am Ende gesagt werden konnte: „Tja, Bellermann - da staunste!“

Sowohl für das Drosaer Publikum als auch für die Schauspieler war der Abend mit viel Spaß verbunden. Eric Lier, der die Rolle des Fleischermeisters Bellermann spielte, meinte im Anschluss: „Das war dieses Jahr meine Traumrolle“. Unterstützt wurden die Bühnenakteure zudem durch Ines Hartling, Steffi Häntsch und Bernd Seifert in Regie und Maske.

Feuerwehr

Zu wenig Leute
Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren Diebzig, Wulfen, Osternienburg und Aken

Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren Diebzig, Wulfen, Osternienburg und Aken beim Brand eines Stalles in Diebzig.   (BILD: Rebsch/Archiv)

Um bei Bränden die vorgeschriebene Einsatzstärke zu gewährleisten, haben vier freiwillige Feuerwehren eine Ausrückegemeinschaft gebildet.
Drosa/MZ/CB. 

Die Freiwilligen Feuerwehren in der Gemeinde Osternienburger Land haben Personalprobleme. Das wurde am Donnerstag auf einer Zusammenkunft der Ortswehrleiter mit Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) in Drosa deutlich. Um überhaupt zu gewährleisten, dass bei einem Einsatz genügend Kräfte zum Brandort fahren, haben die Wehren Dornbock, Diebzig, Drosa und Wulfen eine Ausrückegemeinschaft gebildet. Die Feuerwehrleute fahren nun nicht nur gemeinsam zu Einsätzen, sondern es gibt auch gemeinsame Dienste, bei denen die Männer und Frauen die jeweilige Technik der anderen Wehren kennen lernen.

Dennoch sehe er die Lage kritisch, sagte ein Feuerwehrmann, vor allem, wenn Feuerwehren aus dem Osternienburger Land für Unfälle auf der in Kürze fertiggestellten B 6n mit zuständig sind. Besonders tagsüber fehle es an Einsatzkräften. Die Bereitschaft, in der Feuerwehr mitzuarbeiten, sei wohl bei vielen vorhanden, „aber ob sie vom Arbeitgeber aus dürfen, ist eine andere Frage“, beschrieb der Mann das Problem.

Der Minister verwies bei der Zusammenkunft, an der auch der Akener Wehrleiter und der Leiter der Jugendfeuerwehr teilnahmen, darauf, dass das Land die Auszeichnung „Feuerwehrfreundliches Unternehmen“ verleihen könne, um die Unterstützung der Feuerwehr zu würdigen. Eine solche Auszeichnung habe seiner Erfahrung nach in der Öffentlichkeit eine große Wirkung.

Lange diskutierten die Wehrleiter über die finanziellen Ungereimtheiten beim Landesfeuerwehrverband. Darüber, ob die Kreisverbände eine Sonderumlage von 42 Cent pro Mitglied für die Rettung des Landesverbandes vor der Insolvenz beschließen sollen, gingen die Meinungen auseinander. Dem Vorschlag, man solle den Landesverband notfalls in die Insolvenz gehen lassen, widersprach der Minister nicht. „Insolvenz heißt ja nicht Zerschlagung, sondern Sanierung“, äußerte Innenminister Stahlknecht.

 

Innenministerium will die Kassenprüfer einschalten / Feuerwehrverband reagiert verschnupft 14.03.2013

Rechnungshof soll Feuerwehr-Bücher prüfen

Von Michael Bock
Lothar Lindecke
Lothar Lindecke | Foto: Michael Bock

Das Innenministerium hat den Landesrechnungshof gebeten, erneut die Bücher des finanziell angeschlagenen Landesfeuerwehrverbandes zu prüfen. Dessen Landeschef Lothar Lindecke reagierte verschnupft: "Ich verstehe das Ministerium nicht."

Magdeburg l Innenstaatssekretär Ulf Gundlach (CDU) sagte der Volksstimme, sein Haus habe den Rechnungshof um Prüfung des Landesfeuerwehrverbandes gebeten. Der Verband habe bis heute keine ordnungsgemäße Buchführung vorgelegt, kritisierte er. "Es gibt nach wie vor keine belastbaren Daten. Wir hängen in der Luft."

Ein Rechnungshof-Sprecher bestätigte den Prüfwunsch. Zugleich betonte er, zunächst müsse der personelle Aufwand für eine solche Prüfung abgeklopft werden.

Der Rechnungshof hatte den Feuerwehrverband bereits im Jahr 2011 unter die Lupe genommen. Damals hieß es, der Verband habe - begünstigt durch mangelnde Kontrolle von Innenministerium und Landesjugendamt - "teilweise grundlegende Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsführung nicht beachtet". Buchführung und Jahresabschlüsse seien nicht nachvollziehbar.

Der Landesversitzende des Feuerwehrverbandes, Lothar Lindecke, beteuerte, er habe kein Problem mit einer erneuten Prüfung durch den Rechnungshof. Aber: "Ich verstehe das Innenministerium nicht. Das ist ein Misstrauensbeweis. Ich weiß nicht, ob uns das Ministerium wirklich helfen möchte."

Der Verband hat arge Finanzsorgen. Vorigen Sonnabend hatte die Landesdelegiertenversammlung den 22 Kreisverbänden empfohlen, eine Sonderumlage zu erheben. Dieses "Notopfer" soll 20000 Euro in die Kassen spülen. Die Umlage ist Bedingung dafür, dass das Land dem Feuerwehrverband aufgelaufene Schulden von mehr als 50000 Euro erlässt. Allerdings ist es möglich, dass Extra-Forderungen auf den Verband zukommen. Das Landesjugendamt prüft seit längerem Verwendungsnachweise. Laut Rechnungshof drohen dem Verband weitere Rückzahlungen von mehr als 100000 Euro.

Der Verband soll vor allem Nachweise dafür erbringen, wie viele Teilnehmer tatsächlich an vom Land geförderten Bildungsveranstaltungen teilgenommen haben. Ein Sprecher des Sozialministeriums sagte gestern, man müsse in dieser Frage "sehr kurzfristig" zu einem Ergebnis kommen. Der Feuerwehrverband habe mehrere Fristen verstreichen lassen, erklärte er.

Derweil muckt die Basis auf. Der Chef des Kreisfeuerwehrverbandes Jerichower Land, Thomas Höfs, sagte, bei der Delegiertenversammlung am 12. April werde über einen Antrag zur Auflösung des Landesverbandes diskutiert. Der Landesvorstand sei "zu träge, er gebe Informationen nicht weiter, Facharbeit werde nicht gemacht". Höfs sagte, er sehe "latente Risiken durch weitere Rückforderungen". Die Insolvenz des Verbandes sei "eine Option".

Lindecke warnte vor einer Auflösung: "Dann gibt es keine Facharbeit mehr, die Kreisverbände hängen in der Luft."

 

Anhalt-Bitterfeld Drei Feuerwehren üben Zusammenwirken

VON UTE NICKLISCH,

 
Während der Übung wird eine verletzte Person abtransportiert. (FOTO: HEIKO REBSCH)
 
DROSA/MZ. "Gruppenführer alle zu mir!" schallt der Befehl des Einsatzleiters Frank Miethig lauthals über den von Feuerwehrleuten gefüllten Hof. Schnell versammelten sich die drei Gruppenführer der Ortsfeuerwehren um den Leiter, um ihre Anweisungen zu empfangen. "Drosa kümmert sich um die Wasserversorgung, Wulfen sorgt für die Ausleuchtung der Einsatzstelle und Dornbock ist für erste Hilfe-Maßnahmen verantwortlich", lautete der weitere Ablauf der Feuerwehrübung. Ganz wie bei einem echten Brandeinsatz, wurde am Freitagabend in einer alten Scheune in Drosa der Ernstfall geprobt. Der sogenannte Ausrückebereich, welcher aus den Ortsfeuerwehren Drosa, Wulfen, Dornbock und Diebzig besteht, war angefordert. Außer Diebzig waren alle freiwilligen Feuerwehren anwesend. Die Diebziger hatten ihre Teilnahme abgemeldet.
Speziell die Atemschutzgeräteträger der einzelnen Feuerwehren sollten dabei ihre Kenntnisse und körperliche Fitness unter Beweis stellen. Denn mindestens einmal im Jahr müssen sie einen praktischen Einsatz absolvieren, um ihre Einsatzfähigkeit nachzuweisen - soweit kein realer Einsatz vorlag.
Aktion in der Scheune
In diesem Jahr stellte Ex-Bürgermeister Axel Lingner sein Gehöft in Drosa dafür zur Verfügung. So wurde in der oberen Etage mittels Nebelmaschine ein Werkstattbrand mit darin befindlicher auslaufender Flüssigkeit imitiert. Dass man beim Einsatz Personen würde retten müssen, war nicht ausgeschlossen.
Die insgesamt 13 anwesenden Atemschutzgeräteträger machten sich startklar, um das "brennende Gebäude" im ersten Obergeschoss nach Personen abzusuchen. Zuerst der Angriffstrupp bis anschließend der Rettungstrupp folgte. Drei verletzte Personen wurden über die Treppe geborgen. Hinzu kam eine Sauerstoffflasche sowie eine Flasche mit Acetylen, die beide gesichert werden mussten.
Luft für eine halbe Stunde
Neben stetigen Anweisungen der Gruppenführer von draußen übernahmen zwei Kameraden die Atemschutzüberwachung der im Gebäude befindlichen Einsatzkräfte. Einsatzbeginn, aktuelle Aufenthaltsorte sowie der im Gerät verbleibende Druck wurden dokumentiert.
Denn wie von Atemschutzgeräteträger Carsten Friedrich zu erfahren war, muss mit dem zur Verfügung stehenden Sauerstoff peinlichst gehaushaltet werden. Maximal eine halbe Stunde reicht der in der Flasche befindliche Sauerstoff. Bei stärkerer körperlicher Anstrengung, wie beispielsweise der Bergung eines Menschen, wird mehr davon verbraucht. Stets muss auch der Rückweg aus dem brennenden Objekt mit berechnet werden. Um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten, wird alles von außen per Sprechfunk überwacht.
Ein initiierter Zwischenfall eines in Not geratenen Kameraden jedoch machte das Ganze noch etwas spannender. Während des Einsatzes wurde der Kamerad Benjamin Nicklisch eingeklemmt und der Sauerstoff in seiner Flasche war aufgebraucht. So musste er schleunigst befreit und schnellstens aus dem Gebäude abtransportiert werden - eine Situation, die auch im Ernstfall durchaus Realität werden kann. Die nötigen Löschmaßnahmen mittels Strahlrohr jedoch wurden lediglich trocken ausgeführt, um einen Wasserschaden in der Scheune zu vermeiden.
Für die insgesamt 26 beteiligten Kameraden war diese Übung sehr wertvoll und äußerst lehrreich. Als Abschnittsleiter verfolgte Andreas Hafermalz das Geschehen in und vor der Scheune und gab im Anschluss Ratschläge über Dinge, welche im Ernstfall eventuell besser laufen sollten. "Dafür machen wir eine solche Übung", betonte der Abschnittsleiter des Brandabschnitts Nord. war die Übung unter Mitwirkung verschiedener Ortsfeuerwehren des Osternienburger Landes auch allgemein eine neue Erfahrung für alle Mitwirkenden. Denn bisher agierte jede einzelne Wehr für sich und jeder wusste, was er zu tun hatte.
Mit insgesamt 26 beteiligten Kameraden kam auf den Einsatzleiter eine weitaus größere Truppe zu als bisher, was erhöhte Koordinationsaufgaben mit sich brachte. Das Ziel der Übung wurde jedoch auf jeden Fall erreicht und auch die einzelnen Ortsfeuerwehren sind damit wieder etwas näher zusammen gerückt.
 

 

 

56-Jährige bei Unfall schwer verletzt

VON CLAUS BLUMSTENGEL,
DROSA/MZ. Schwer verletzt wurde am Freitag in Drosa die 56-jährige Fahrerin eines Skoda. Sie war gegen 17.30 Uhr am Bahnhof in Richtung Wulfen gegen einen parkenden Pkw gefahren, in dem eine 42-jährige Frau saß, die unverletzt blieb. An beiden Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von etwa 10.000 Euro.

 

Unter ICE begraben

DORNBOCK/DPA/MZ/JDS. Beim Zusammenstoß eines ICE mit einem Auto ist am Freitag ein Mensch ums Leben gekommen. Die Bahnstrecke Magdeburg-Halle war nach dem Unfall am frühen Morgen bis in die Nachmittagsstunden blockiert. Zahlreiche Züge wurden über Dessau-Roßlau umgeleitet oder durch Busse ersetzt. Zahlreiche Pendler waren von Verspätungen und Zugausfällen betroffen.

Nach Angaben der Polizei stand das Auto bei Dornbock unweit von Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld auf einem Bahnübergang, als der ICE 1741 heranraste - auf der Strecke dürfen die Züge bis zu 160 Kilometer pro Stunde fahren. Die genaue Aufprallgeschwindigkeit ist noch nicht bekannt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 60 Jahre alten Mann aus einem Ort in der Nähe der Unfallstelle. Der Lokführer erlitt einen Schock, die rund 200 Passagiere des ICE von Hannover nach Dresden blieben unverletzt, wie Polizei und Bahn mitteilten. Die Reisenden wurden mit einem anderen Zug zum nächsten Bahnhof gebracht. Von dort ging es mit Bussen weiter.
Die Bergung des verunglückten ICE war schwierig, weil sich das Auto unter dem Zug verkeilt hatte. Die Bahn forderte einen speziellen Hilfszug an. Mit dessen Ausrüstung konnte der tonnenschwere ICE schließlich angehoben und das Autowrack unter dem Zug hervorgezogen werden. Der ICE fuhr anschließend mit eigener Kraft ins ICE-Werk Leipzig. Dort wird der Zug weiter untersucht.
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war zunächst unklar. An dem Bahnübergang gibt es Halbschranken, die zwar jeweils in Fahrtrichtung den Weg versperren, sich aber umfahren lassen. Die Polizei ermittele in alle Richtungen, sagte ein Sprecher. Es kämen sowohl ein Selbstmord, ein gesundheitliches Problem des Fahrers, Leichtsinn oder auch ein technischer Defekt am Wagen in Betracht. Hinweise auf einen Defekt der Schranken gebe es nicht.
Nach Aussagen von Experten spielen bei Unfällen an Bahnübergängen häufig Leichtsinn und Unwissen eine Rolle. "Die Gefahr wird unterschätzt", sagte Horst Metzler vom Automobilclub Verkehr der MZ. Die Übergänge seien "in der Regel optimal gesichert". Eine besondere Gefahr bestehe, wenn Autofahrer Halbschranken missachten und die Gleise überqueren, sagte der Bahnsicherheitsexperte. "Viele Autofahrer unterschätzen das Tempo der Züge." Um hier die Unfallzahlen zu senken, kann Metzler sich Kontrollen etwa durch Blitzer-Anlagen vorstellen.
Bei Unfällen an Bahnübergängen kamen 2010 nach Angaben der Bahn 45 Menschen ums Leben. 2009 verzeichnete die Bahn 40 Todesopfer, im Jahr zuvor 52.

    ICE-Unglück bei Dornbock   ICE gegen Auto

Fotos: Heiko Rebsch, DPA

DORNBOCK/MZ. "Ich bin fix und fertig. Ich möchte erstmal zu meiner Mutter." Dem jungen Mann, der am Morgen wie erstarrt an den Gleisen bei Dornbock (Kreis Anhalt-Bitterfeld) steht, ist nicht nach einem Gespräch mit der Presse zumute. Gerade erst hat ein Polizeibeamter mit ihm gesprochen, ruhig und einfühlsam. Allmählich nur wird dem Mann klar, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit sein Stiefvater ist, der hier bei einem Zusammenstoß mit einem ICE getötet worden ist. Der Mann ist früh am Morgen mit seinem Auto losgefahren und noch nicht wieder zurückgekommen. In Dornbock, keinen Kilometer vom Unfallort entfernt, hatte die Nachricht von dem Zusammenstoß des Zuges mit dem Pkw schnell die Runde gemacht - der Stiefsohn war beunruhigt, machte sich kurz vor Mittag auf den Weg zum Bahnübergang.
Etwa fünf Stunden zuvor, um 7.02 Uhr, ist der ICE "Oschatz" an diesem Morgen von Magdeburg in Richtung Dresden aufgebrochen. An Bord des Zuges: Rund 200 Frauen, Männer und Kinder. Der Zug durchfährt den Süden der Landeshauptstadt und Schönebeck, er fährt über die Saalebrücke bei Calbe und nimmt bereits Kurs in Richtung Köthen, als er gegen 7.30 Uhr von einem heftigen Stoß erschüttert wird. Der Lokführer hat kommen sehen, was den Fahrgästen verborgen blieb: Auf dem Bahnübergang zwischen Dornbock und Diebzig stand ein Auto auf den Schienen. Der ICE 1741, der an dieser Stelle maximal 160 Kilometer pro Stunde fahren darf, trifft den Opel Corsa - trotz aller Bremsversuche - mit furchtbarer Gewalt und schiebt das Fahrzeug anschließend rund 300 Meter vor sich her über Schienen und Schwellen, ehe er zum Stillstand kommt.
Lokführer unter Schock
Die Drosaer Feuerwehrleute sind als erste an der Unfallstelle. Andere Wehren aus dem Umfeld folgen: Dornbock, Wulfen, Osternienburg, Merzien und Köthen. Doch viel können die 40 Männer um Einsatzleiter Uwe Gebel nicht machen, sie sperren ab, wo es notwendig ist, und stehen als Helfer bereit. Zum Beispiel, wenn Uwe Meyer ihre Unterstützung braucht. Meyer ist Notfallmanager der Deutschen Bahn und hat - jenseits der Emotionen - an diesem Morgen alle Hände voll zu tun. Er muss sich um seine Kollegen kümmern. Lokführer und eine Zugbegleiterin, so heißt es später von der Bahn, stehen unter Schock, werden abgelöst. Meyer muss sich darum kümmern, dass die Passagiere, die glücklicherweise körperlich unverletzt geblieben sind, so schnell wie möglich ihre Fahrt fortsetzen können. Dafür wird der IC 2044, der wegen der Streckensperrung im Bahnhof Wulfen auf die Weiterfahrt Richtung Braunschweig und Köln warten musste, vorsichtig an die Unfallstelle herandirigiert, bis beide Züge auf gleicher Höhe stehen. Mit Leitern wird eine Verbindung hergestellt, über die die Passagiere des ICE dann in den IC umsteigen können. "Wir bringen die Leute jetzt nach Sachsendorf", sagt Uwe Meyer. "Dort haben wir mit vier Reisebussen einen Schienenersatzverkehr nach Halle organisiert, wo die Passagiere wieder mit dem Zug weiterfahren können." Das Umsteigen verläuft problemlos, Polizei und Feuerwehr greifen mit zu, wenn ein besonders schwerer Koffer über die Leichtmetallbrücke balanciert werden muss.
Angefordert hat Uwe Meyer auch einen Hilfszug aus Halle. Der Opel Corsa hat sich unter das Drehgestell des ICE-Triebkopfes geschoben. Die Bergungskräfte müssen die 80 Tonnen schwere Lokomotive erst anheben, um das Wrack hervorziehen zu können. Kurz nach 10 Uhr trifft der Hilfszug ein. Die komplizierten Bergungsarbeiten dauern mehrere Stunden. Erst um 14 Uhr wird die Strecke in beide Richtungen wieder freigegeben.
Wie es zu dem Unglück kam, darüber kann momentan nur spekuliert werden. Fest steht, dass der Fahrer mit dem Auto aus Richtung Diebzig kam. Ob er am Bahnübergang versucht hat, die Halbschranken zu umfahren und dabei mit dem Zug kollidierte, gesundheitliche Probleme hatte oder ob es andere Gründe gab, aus denen der Wagen auf den Schienen stehen blieb, weiß niemand. "Alles ist völlig offen", sagt ein Polizeibeamter.
Bedeutsame Daten
Prüfen müssen die Ermittler auch, ob es einen Defekt an der Schrankenanlage gegeben haben könnte. Dabei kommt den Daten Bedeutung zu, die von der Steuertechnik erfasst werden, die in einem Häuschen direkt am Bahnübergang untergebracht ist. Durch einen Bahn-Mitarbeiter wurden die Daten direkt nach dem Unglück ausgelesen. Auch spezielle Details wurden dabei registriert, zum Beispiel ein frisch durchtrenntes Kabel zwischen Gleis und Schrankenanlage.
Die technische Ausstattung der Strecke macht aber ein Versagen der Schrankenanlage eher unwahrscheinlich: "Wenn es eine Störung gibt, bekommt der Lokführer ein Signal", sagt Bahnsprecher Jörg Bönisch. "Dann weiß er, dass er anhalten muss. Reagiert der Lokführer dennoch nicht, dann wird eine Zwangsbremsung eingeleitet, damit der Zug anhält." Und das weit genug vor der Gefahrenstelle.

Schwerer Unfall bei Köthen ICE rast in Auto - ein Toter

Brisant | 05.10.2012 | 17:15 Uhr

Beim Zusammenstoß eines ICE mit einem Auto ist bei Köthen in Sachsen-Anhalt ein Mensch ums Leben gekommen. Vermutlich überfuhr der Mann eine Schranke und wurde von dem Zug erfasst. Die 200 ICE-Reisenden blieben unverletzt.

Bergungsarbeiten nach einem tödlichen Bahnunglück in Dornbock (Sachsen-Anhalt).
Ein ICE ist am Freitag bei Köthen mit einem Auto zusammengestoßen. Nach Angaben der Bundespolizei kollidierte der Schnellzug am Morgen an einem Bahnübergang in Dornbock mit dem Pkw. Dabei wurde der Fahrer getötet. Seine Identität war zunächst noch unklar.

Pkw-Fahrer ignorierte vermutlich Halbschranke

Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte der Fahrer des Opel Corsa gegen sieben Uhr an dem Bahnübergang vermutlich eine Halbschranke umfahren und war daraufhin mit dem ICE zusammengeprallt. Das Auto wurde von dem Schnellzug, der mit rund 160 Stundenkilometer unterwegs war, rund 200 Meter mitgeschleift. Der Autofahrer habe keine Chance gehabt, erklärte ein Sprecher. Durch die Wucht des Aufpralls geriet der Pkw unter den ICE und verkeilte sich dort. Im Laufe des Tages wurde der Zug angehoben und das Wrack geborgen.

Zugreisende offenbar unverletzt

In dem Zug, der von Magdeburg nach Dresden unterwegs war, befanden sich etwa 200 Reisende. Bei dem Unfall blieben sie unverletzt. Sie mussten den ICE verlassen und ihre Fahrt mit einem anderen Zug fortsetzen. In Sachsendorf, das wenige Kilometer von Dornbock entfernt liegt, stiegen die Reisenden in Busse und wurden weiter nach Halle und Leipzig gefahren.

Für den Nahverkehr wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, der Fernverkehr wurde vorubergehend über Dessau umgeleitet. Am Nachmittag konnte die Strecke wieder freigegeben werden.
 

Karte zum ICE-Unfall im Salzlandkreis zwischen Sachsendorf und Wulfen

Karte zum ICE-Unfall in Sachsen-Anhalt.

Zuletzt aktualisiert: 05. Oktober 2012, 21:26 Uhr

 
 

 

Drosaer Feuerwehr wird 130  

VON UWE LEHMANN, 28.08.12, 18:21h, aktualisiert 28.08.12, 19:13h

 
Historische Löschausrüstung gab es beim Umzug zu sehen. (FOTO: MZ)
 

DROSA/MZ. In 130 Jahren kann viel passieren, besonders bei einer freiwilligen Feuerwehr. So wurde Ortsbürgermeisterin Sigrid Laue bei der Suche nach einer launigen Anekdote für die Jubiläumsfeier der Drosaer Feuerwehr am Wochenende schnell fündig.: 1972 war's, da drohte ein Heer von Raupen in den Bäumen auf dem Festgelände dem geplanten Drosaer Kinder- und Heimatfest den Garaus zu machen. Flugs griffen die Feuerwehrleute zu ihren Spritzen und holten die lästigen Tierchen von den Blättern. Als dann noch Bäckermeister Weiland klagte, sein Abfluss sei verstopft, war auch das kein Problem. Die Spritzen waren schließlich noch einsatzbereit. Mit ihrer Hilfe hatten die Kameraden den Abfluss schnell vom übel riechenden Unrat befreit. Der allerdings verteilte sich auf dem Gelände. Nun hatten nicht die Raupen, sondern die Feuerwehrleute dem Heimatfest den Garaus gemacht.

Neben solchen Schmunzetten berichtet die Chronik vor allem über aufopferungsvolle Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Drosa bei Bränden und beim Katastrophenschutz, darunter Hilfeleistungen beim Jahrhunderthochwasser und beim Tornado in Micheln. Am vergangenen Wochenende haben die Feuerwehrleute aber auch bewiesen, dass sie ordentlich feiern können. "Wir machen es wie die Queen von Großbritannien und feiern unseren Geburtstag bei gutem Wetter", begründete Jens Frömmigen, 2. Vorsitzender der Wehr, warum die Jubiläumsfeier nicht im März, dem Gründungsmonat, stattfand. An drei Tagen haben die Feuerwehrleute vergangenes Wochenende zum Tag der offenen Tür eingeladen. Zur Festveranstaltung kamen Landrat Uwe Schulze, der Bürgermeister der Gemeinde Osternienburger Land, Stefan Hemmerling, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Köthen-Zerbst / Anhalt, Siegfried Schellin, der Kreisbrandmeister Matthias Winter, der Gemeindewehrleiter Uwe Goebel und viele andere mehr. Die Wettkampfgruppen aus Drosa haben inzwischen sich über die Grenzen des Landkreises hinaus einen Namen gemacht. Neben zahlreichen Kreismeistertiteln gelang den Damen nach dem Vizelandesmeistertitel 1997 auch der Titelgewinn im Jahr 2001. Bekannt ist die Drosaer Feuerwehr auch durch ihre Traditionsgruppe, welche seit 1982 bei vielen Umzügen innerhalb und außerhalb Sachsen-Anhalts mitwirkt.

Höhepunkte am Samstag waren der große Festumzug mit historischer Technik, die Technikausstellung sowie der Wettbewerb mit alten Handdruckpumpen. Feuerwehrleute aus Schlaitz, Riestedt, Garitz, Dessau-Mildensee, Trebbichau, Chörau und vom Gastgeber zeigten den Umgang mit der alten Technik. Spaßwettbewerbe rundeten den Samstagnachmittag ab. Beim Bierkrugschieben erwies sich Heike Kränkel als die Beste, (eine Frau beim Bierkrugschieben die Beste? das kann ja nicht sein! richtig ist, das HEIKO Kränkel gewonnen hat) beim Schlauchkegeln ging der Sieg an einen Kameraden aus der befreundeten Wehr Arnum (Niedersachsen). Beim "Sägen nach Gewicht" hatte Janine Ziemer das beste Auge und sägte exakt 200 Gramm von einem Holzscheit.

An beiden Tagen feierte man in Drosa noch bis tief in die Nacht hinein, so dass die Bierreserven des Veranstalters bedenklich schrumpften. Wiedersehen werden sich viele garantiert beim nächsten Feuerwehrball, wo einige Drosaer Floriansjünger seit Jahren in ungewöhnlichen Rollen zu erleben sind. Drosa hat nämlich die einzige Feuerwehr in Sachsen-Anhalt, deren Mitglieder Theater spielen. Schon ab 1890 führten sie volkstümliche Theaterstücke auf. Diese Tradition wird seit 1989 bis heute fortgeführt.

Auszeichnungen - Schon viele Jahre dabei

erstellt 28.08.12, 18:21h, aktualisiert 28.08.12, 19:10h
DROSA/MZ.

Auszeichnungen:

für 30 Jahre Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr Drosa:
Jens Frömmigen, Kay Frömmigen
Bernd Seifert, Andreas Streuber
Michael Streuber,
für 20 Jahre Zugehörigkeit:
Wenke Theiler-Bartelt, Kriemhild Friedrich, Gundula Turkat, Bettina Frömmigen
für zehn Jahre Zugehörigkeit:
Ines Hartling
Zum Feuerwehrmann befördert wurden Marco Becker und
Erik Lier
Die Feuerwehrspange Sachsen-Anhalts erhielt Roland Hartling für seine 25-jährige Tätigkeit als Wehrleiter
Die Freiwillige Feuerwehr Drosa wurde am 3. März 1882 mit 65 Mitgliedern gegründet. Heute gehören ihr 77 Mitglieder an, davon sind 28 aktiv im Dienst.
 

Neu gegründeter Feuerwehrverband Köthen-Zerbst/Anhalt veranstaltete erstmals Pokallauf 

Premierensieg geht nach Garitz/Bornum

20.06.2012 04:23 Uhr
Von Uwe Lehmann
Die Frauen-Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Garitz/Bornum gewann in Drosa beim ersten Pokallauf im "Löschangriff nass" des Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst/Anhalt.
 
Die Frauen-Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Garitz/Bornum gewann in Drosa beim ersten Pokallauf im "Löschangriff nass" des Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst/Anhalt. | Foto: Uwe Lehmann

Der Feuerwehrverband Köthen-Zerbst/Anhalt veranstaltete am Sonnabend seinen ersten Pokallauf. Bei beiden Geschlechtern wurden die Sieger von der Freiwilligen Feuerwehr Garitz/Bornum gestellt.

Drosa l Wo wohnen die schnellsten Feuerwehrleute im Bereich des Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst/Anhalt? Die Antwort auf diese Frage wurde am Sonnabend in Drosa gesucht und gefunden. Nach fast dreistündigem Wettkampf standen die Sieger in der Disziplin Löschangriff fest. Die Garitz/Bornumer "Spritznixen" haben den Ausscheid bei den Damen gewonnen. Den Sieger bei den Herren stellte ebenfalls die Garitz/Bornumer Wehr.

Bei strömenden Regen begann am Samstag der erste Verbandsausscheid des im letzten Jahr neugründeten Feuerwehrverbandes Köthen-Zerbst/Anhalt auf der Wettkampfbahn im Dro-saer Naherholungszentrum(NEZ). Siegfried Schellin, Vorsitzender des neuen Verbandes, hielt seine Begrüßungsrede kurz und dann gehörte die Aufmerksamkeit der trotz des miesen Wetters zahlreich erschienenen Zuschauer den 70 Aktiven von insgesamt zehn startenden Wettkampfmannschaften.

Zuerst waren die Damen an der Reihe. Aufgrund der wenigen Meldungen entwickelte sich diese Konkurrenz zum Zweikampf zwischen den Gastgeberinnen und der Garitz/Bornumer Mannschaft. Die Euphorie bei den daumendrückenden Drosaer Zuschauern war groß, konnte doch die Damenmannschaft in der letzten Woche mit der besten je gelaufenen Zeit den Sieg beim Ladies Cup an gleicher Stelle erringen. Auch im Training konnten die von Andreas Friedrich und Robert Fritzsche trainierten jungen Damen überzeugen. Herward Ahrendt bremste doch die aufkommende Euphorie: " Wenn bei der Generalprobe alles klappt, dann hakt es beim Wettkampf bestimmt irgendwo!"

So auch am letzten Samstag. Im ersten Lauf summierten sich Kleinigkeiten zu einem Rückstand von fast drei Sekunden gegenüber den parallel startenden Kontrahentinnen. Auch im zweiten Durchgang wurde eine noch bessere Zeit verpasst. Der Aufbau klappte hervorragend. Doch am rechten Strahlrohr verfehlte Nadine Kretschmer anfangs das Ziel und brauchte fast drei, vier Sekunden mehr als Sophie König am linken Strahlrohr, um den Zielbehälter zu füllen. Man gewann in diesem Durchgang zwar das direkte Duell mit den "Spritznixen". Doch verfehlte man deren Zeit aus Runde eins um 0,28 Sekunden. Trotzdem kann man zufrieden sein, lag doch die erzielte Zeit nur zwei Sekunden über die Bestleitung aus der Vorwoche.

Damen überall gut

Damit nicht genug nahmen die Damen der Drosaer Feuerwehr am Samstagnachmittag noch am dritten Wettkampf innerhalb des "Ladies-Cup" in Schadeleben (Salzlandkreis) teil. Durch einen erneuten zweiten Platz verteidigte man die Führung in der Gesamtwertung dieser Wettkampfreihe des Feuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt.

Beim Wettkampf der Männer legten die Kameraden aus Zabitz eine Zeit vor, an die die anderen Mannschaften im ersten Durchgang nicht annähernd heran kamen. 25,76 Sekunden wurden gestoppt - fast sechs Sekunden schneller als die zweitplatzierte Mannschaft. Pech hatten die Aktiven der zweiten Drosaer Mannschaft. Bei 26,06 Sekunden löste die Zeitnahme aus. Jubel brandete auf. Doch der Wettkampfrich- ter trübte diese Freude sehr schnell. Er sah, dass der Saugkorb nicht angekuppelt war, welches natürlich die beiden dafür zuständigen Drosaer Akteure anders sahen.

Doch die Entscheidung stand. "Das ist halt mal so. Da kann man nichts dagegen machen", so die enttäuschte Reaktion von Björn Frömmigen. Zum zweiten Lauf hörte es auf zu regnen. Schon wurden die gelaufenen Zeiten besser. Die Routiniers aus Zabitz verbesserten sich auf 24,56 Sekunden. Ein Lauf später konnten sich die Kameraden aus Garitz/Bornum gegenüber Lauf eins um fast acht Sekunden steigern und setzten sich mit der erzielten Zeit von 24,09 Sekunden an die Spitze des Tableaus. Die gastgebende erste Mannschaft steigerte sich ebenfalls deutlich und sicherte sich mit 26,30 Sekunden vorerst Platz drei. Dabei lief noch nicht einmal alles rund bei Drosa I. " Bei den A-Längen hat es noch geklappert. Da haben wir zu lange gebraucht", berichtet Kai Frömmigen. In den nachfolgenden Läufen kam keine Mannschaft mehr an die erzielten Zeiten der ersten Drei heran.

Pokale mit Sonne

Pünktlich zur Siegerehrung lugte dann auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Der Vorsitzende des Köthen-Zerbster Feuerwehrverbandes übereichte allen Mannschaften Urkunden und den drei Bestplatzierten einen Pokal. "Höchstwahrscheinlich werden sich die drei Erstplatzierten für die Landesmeisterschaften qualifizieren", verrät Siegfried Schellin und fügt hinzu: "Aber der Verteilerschlüssel ist noch nicht endgültig festgelegt." Schellin bedankte sich in seinen Schlussworten bei den Wettkampfrichtern Veit Jensen, Wolfgang Grube und Hans Wink sowie der FFW Drosa für die hervorragende Organisation dieses ersten Verbandsausscheids.


 
Wettkampf               

Kameraden der freiwilligen Feuerwehren messen sich

erstellt 17.06.12, 17:09h, aktualisiert 17.06.12, 19:35h
STADT SEELAND/MZ. Ganz traditionell zum Seelandfest fand auch der Kampf der Feuerwehren um die Bärenpokale statt. Beim Löschangriff galt es, zehn Liter Wasser so schnell wie möglich in einen Behälter zu bekommen. Teilgenommen haben die Wehren aus Nachterstedt, Neu Königsaue, Meisdorf, Hedersleben, Mehringen, Westdorf, Löderburg und Drosa (Bitterfeld). Letztere beiden Orte stellten auch ein Mädchen-Team zusammen. Bei den Frauen kommen die Sieger aus Löderburg und auch deren Männer holten sich den Titel mit einem Vorsprung von 16 Zehntelsekunden. Bei der Jugend gewann die Gruppe Westdorf / Meisdorf.
 
 

 

Anhalt-Bitterfeld   

Dankesworte und düstere Erinnerungen

 
Foto: MZ
 
VON Claus Blumstengel, 17.02.12, 
 
Osternienburg/MZ. Donnerstag Abend hatten der Leiter der Gemeindefeuerwehr Osternienburger Land, Uwe Gebel, und seine Kameraden aus den 19 Ortsfeuerwehren die Geschehnisse an jenem 11. September 2011 wieder klar vor Augen. Als wäre es gestern gewesen, kam die Erinnerung an den unbändigen Sturm, die beinahe faustgroßen Hagelkörner, an zerschlagene Scheiben, abgedeckte Dächer, zerstörte Fassaden, an die Alarmtöne aus ihren Piepern und an viele fassungslose, schockierte Menschen.

Den Anlass dafür, dass diese Katastrophe den Feuerwehrleuten plötzlich wieder in den Sinn kam, gab in der Osternienburger Ernst-Messinger-Halle Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), der sich bei den Feuerwehrleuten für ihren selbstlosen Einsatz an jenem Unglückstag und in den Tagen danach bedankte. Stahlknecht besuchte auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Dietmar Krause dessen Wahlkreis mit den Stationen Zerbst, Aken und Osternienburg.

"Ohne ihren Einsatz hätten wir diese Katastrophe nicht gemeistert", wandte sich der Minister an die 175 Feuerwehrleute in der Halle. Diese hätten laut Stahlknecht "das schwierigste Ehrenamt, das wir in diesem Land zu vergeben haben, weil sie unter Einsatz ihres Lebens anderen Menschen helfen".

Am 11. September und in den Tagen nach dem verheerenden Unwetter seien alle Ortsfeuerwehren der Einheitsgemeinde im Katastropheneinsatz gewesen und hätten auch Menschen in Ortschaften der noch stärker betroffenen Stadt Südliches Anhalt geholfen, blickte Bürgermeister Stefan Hemmerling (CDU) zurück. "Sie haben Einsatzbereitschaft und Solidarität bewiesen", schloss sich Hemmerling dem Dank des Innenministers an und würdigte auch die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Aken in jenen Tagen im Osternienburger Land.

"Fast alle von uns waren an jenem Abend ja selbst betroffen, hatten an den Häusern kaputte Dachrinnen und Fenster und durchlöcherte Dächer", blickte der stellvertretende Gemeindewehrleiter Thomas Schröter am Rande des Festes in der Sporthalle zurück. "Aber wir haben zuerst einmal der Allgemeinheit geholfen. Erst danach haben wir uns um die Schäden zu Hause gekümmert", berichtete Schröter. Die Schicksale einiger Betroffener - etwa das einer alleinstehenden, arbeitslosen Frau in Sibbesdorf, deren Hausdach vom Sturm nahezu völlig zerstört worden war - hätten die Feuerwehrleute besonders berührt.

So ein extremer Hagelschlag sei unvorhersehbar, so Schröter, weshalb man diese Einsätze zuvor auch nicht exakt trainieren konnte. Gänzlich ohne Erfahrungen gingen die Feuerwehren im Osternienburger Land allerdings nicht in diesen Einsatz. So hatten viele von ihnen nach dem Tornado 2004 in Micheln geholfen und auch während des Sturmes Kyrill 2007.

Als nach den Dankesreden Landrat Uwe Schulze (CDU) auf Minister Stahlknecht, Bürgermeister Hemmerling und den Landtagsabgeordneten Krause als Spender von je einem Fass Bier ein dreifaches "Gut Wehr" anhob, scholl dieser Ruf mit 175-facher Verstärkung durch die Ernst-Messinger-Halle und ein fröhliches Fest begann.


 

Ziel ist das Erreichen der  Leistungsspange für  deutsche Jugendfeuerwehren

VON UWE LEHMANN,   

„ Was passiert denn auf der heutigen Nachtwanderung“ wurde der MZ- Reporter bei seiner Recherche für diese Berichterstattung von drei Kindern gefragt.  Er wusste es, wollte und sollte die Aufgaben bei dieser Wanderung aber nicht verraten. Diese Nachtwanderung am Samstagabend bildete den Abschluss der Wettbewerbe und der Bewältigung diverser Aufgaben innerhalb des ersten Jugendfeuerwehrlagers der Floriansjünger der Gemeinde Osternienburger Land. Eric Karstedt (9 Jahre), Lukas Steinke und Christian Säuberlich (beide 14 Jahre alt), die drei Fragesteller vom Anfang, gehören der FFW Frenz an und waren Teil der fast fünfzig Kinder- und Jugendlichen, welche bei diesem Treffen dabei waren.   Die Feuerwehren der neuen Einheitsgemeinde kamen im letzten Jahr auf die Idee solch ein Treffen durchzuführen. „Wir wollen die Kinder und Jugendlichen mit diesem Treffen die Gelegenheit geben sich mit den Übungen für die Prüfung zum Erringen der Leistungsspange der deutschen Jugendfeuerwehren vertraut zu machen“ so  Gemeindejugendwart Steffen Spiegel im Gespräch mit der MZ über das Ziel dieses gemeinsamen Ausbildungslagers. So kam es, das am vergangen Donnerstagnachmittag  auf dem Schulgelände in Kleinpaschleben sich knapp 50 Kinder und Jugendliche aus Frenz, Trebbichau, Wulfen, Dornbock, Osternienburg, Zabitz und Kleinpaschleben  zum gemeinsamen  Treffen zusammenfanden. Am  Donnerstag nach dem Eröffnungsappell wurde das Lager errichtet. Große und kleine Zelte  sowie ein Versorgungszelt wurden aufgebaut. „Die Einsatzleitung“ befand sich in der Turnhalle. Der Freitag stand dann ganz im Zeichen der Übungen für das Ablegen der Leistungsspange. Ab dem Vormittag mussten vier Stationen mit folgenden Übungen absolviert werden: Kugelstoßen, eine Feuerwehrgrundübung wobei acht C-Schläuche (einer ist 15m lang) hintereinander zum Löschangriff zusammen gekuppelt und ausgelegt mussten, ein 1500m Staffelauf, wobei neun Teammitglieder je eine Teilstrecke absolvieren mussten und zum Abschluss ein Wissenstest mit feuerwehrtechnischen und allgemeinen Fragen. Der Rest des Tages war zur freien Spielgestaltung geplant. Nach dem 7 Uhr-Wecken und dem Frühstück am Samstag fand um neun Uhr eine „große“ Einsatzübung statt. Nach dem Alarm rückten alle Teilnehmer mit fünf Löschfahrzeugen zum Anger in Kleinpaschleben aus, um eine Brandbekämpfung durchzuführen. Ein Holzhaus stand in Flammen und musste gelöscht werden. Durch den Aufbau einer „langen Wegstrecke“ wurde Wasser aus der Ziethe entnommen. Mit fünf Strahlrohren konnte der Brand schnell gelöscht werden. „ Das war cool“ erinnerte sich Eric Karstedt. Ein Wettkampf folgte am Nachmittag. Die Jungen und Mädchen traten in sechs Gruppen an und mussten insgesamt sechs Stationen absolvieren. Station eins bestand darin, ein Spinnennetz mit allen Teilnehmern so zu durchqueren, das das Netz nicht berührt wurde und jedes Teammitglied eine andere Wabe nutzen musste. Danach ging es auf eine Wettkampfbahn mit Wassergraben, Eskaladierwand, Wippe,  Kriechkanal und einem Balken an dem zwei verschiedene Feuerwehrknoten angefertigt werden mussten. Das Ende dieser Runde, welche immer zwei Gruppenmitglieder durchliefen, bestand darin, mit der Kübelspritze und dem angeschlossenem Strahlrohr verschiedene Ziele zu treffen.  Es folgte ein Stelzenlauf.  Danach galt es ein Wasserfass mit vielen Löchern zu füllen. Man musste sich etwas einfallen lassen, wie man die Löcher  schließen konnte. Nach einem erneuten Wissenstest bildete der Kistenlauf den Abschluss dieses Wettkampfes.  Eine Strecke von 20 m  sollte nur auf der Kiste stehend absolviert werden.  Die Frenzer Gruppe hatte am Ende aller Stationen die meisten Punkte auf dem Konto und gewann diesen freundschaftlichen Vergleich. Nach einer Stärkung beim Abendessen vom Grill begann gegen 22 Uhr oben besagte Nachtwanderung. In gewissen Zeitabständen gingen die wiederum sechs Gruppen an den Start.   Fünf  Stationen warteten auf die Teilnehmer. Bei der Gestaltung einer Fahne sollte Kreativität bewiesen werden. Diese musste man mit dem Schlauchboot über den Dorfteich bugsieren. Danach galt es die Ziethe auf einer Leiterbrücke zu überqueren und am Ende verschiedene Knoten anzufertigen. An Station drei wurden Umweltdaten gemessen wie z.B. die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit oder den ph-Wert des Wassers. Außerdem sollte eine Karte mit dem Kompass eingenordet werden. Am letzten Punkt wurde eine Beleuchtung aufgebaut, danach eine Gefahr erkannt und beseitigt. Der Abschluss bildete das Ertasten feuerwehrtechnischer Geräte und Utensilien. Gegen 2.00 Uhr fielen die letzten Kämpfer erschöpft ins Bett. „ Nach den Anstrengungen des Tages war das nicht verwunderlich“ erzählt Spiegel der MZ. Beim sonntäglichen Schlussappell wurden allen teilnehmenden Gruppen mit einer Urkunde geehrt. Desweiteren erhielt Mirko Hoffmann – Jugendwart der FFW Frenz- die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalts.   Ein hervorragend von Steffen Spiegel und seinen Mitstreitern organisiertes Zeltlager fand seinen Abschluss. „ Dank allen die dazu beigetragen haben das wir dieses Lager so durchführen konnten.“  Mit diesen Worten beschließt der Gemeindejugendwart seine Abschlussrede. Der anstrengenden Organisation zum Trotz sollte diese Veranstaltung auch in den nächsten Jahren seine Austragung finden. Wenn man in die Gesichter der Kinder schaute und deren Aussagen hörte, war dieses Ausbildungslager ein voller Erfolg das nach einer Wiederholung schreit auch  wenn der  finanzielle Rahmen der Gemeinde  eng bemessen ist.

 

Pokallauf in Mini-Besetzung

VON UWE LEHMANN, 21.06.11, 
DROSA/MZ. Der 10. Pokallauf der freiwilligen Feuerwehr Drosa wurde ein Tag mit vielen Höhen und Tiefen. Im Vorfeld gab es Ärger mit den Ausrichtern des Sachsen-Anhalts-Cup (SAC), der Feuerwehr Nudersdorf. Sie änderte ohne Absprache mit der Drosaer Wehrleitung den Termin des Wertungslaufs in Gollma (Saalekreis) vom 4. Juni auf das Datum des Drosaer Pokallaufs am Wochenende.
So kam es, dass viele Wehren ihre Wettkampfmannschaften für den Sachsen-Anhalt-Cup in Gollma anmeldeten. Ob nun Hohndorf, Halle-Diemitz oder Nudersdorf, alles Teilnehmer bei den Drosaer Pokalläufen der vergangenen Jahre, sie alle kämpften beim Cup in Gollma. Zabitz und Plodda (Muldestausee) gaben aber im Vorfeld ihre Zusage zu einem Start in Drosa und hielten diese auch ein.
Leider hatten die Titelverteidiger aus Nudersdorf kein Interesse, an diesem Tag zweimal zu starten und vergaßen sogar, den Wanderpokal bei den Drosaern abzugeben. "Diese vielen Absagen waren zwar ärgerlich, trotzdem haben wir das Beste draus gemacht", kommentiert Wehrleiter Roland Hartling dieses Ärgernis. So kam es, dass am Ende nur sechs Mannschaften in den drei Wettbewerben an den Start gingen. Bei den Damen stellte nur der Gastgeber ein Team.
Im ersten Lauf brachte man durch einige Fehler beim Kuppeln keine Zeit in die Wertung. Aber ohne eine Wertungszeit konnte und wollte man nicht Sieger werden. Alle Anstrengungen wurden nun in den zweiten Durchgang gelegt. Es lief auch alles sehr gut. Jeannine Riemer, Mitstreiterin des Gastgeberteams: "Wir hatten schon nach 18 Sekunden Wasser am Verteiler. Das war super." Aber dann gab es wieder Probleme, und die Zeit wurde erst nach knapp einer dreiviertel Minute gestoppt. Der Pokal war ihnen trotzdem sicher.
Die Herren hatten zwei Wettbewerbe zu absolvieren. Einmal nach der TGL-Norm und einmal nach der DIN. Das heißt mit den alten Pumpen aus DDR-Zeiten (TGL) und mit den jetzigen hochwertigen neuen Pumpen. Dabei waren in beiden Kategorien die Zabitzer Starter die Favoriten.
In der TGL-Wertung eroberten sie dann auch den Spitzenplatz. Aber in der anderen Konkurrenz gab es einen Überraschungssieger von der Gastgeberwehr. Es war nicht die "alte" Garde, die den Pokal gewinnen konnte, sondern die in ihrem ersten Rennen bei den Herren startenden Junioren aus Drosa. Während die erste Mannschaft nur einen "vernünftigen" Lauf zustande brachte, der den Silberplatz in der TGL-Wertung bescherte, ansonsten nur Pleiten, Pech und Pannen hatte, überzeugten die Youngsters vom Team Drosa II. Nach beiden Läufen in der DIN-Konkurrenz lagen sie mit 27,337 Sekunden an der Spitze.
Im vorletzten Lauf standen sich beide Teams gegenüber. Die Drosaer allerdings in der TGL-Konkurrenz, die Zabitzer Gegner im anderen Wettbewerb. Dann passierte das Kuriosum. Beide Mannschaften starteten super. Dann allerdings der Fauxpas am Zabitzer Verteiler. Ein Schlauch war nicht richtig gekuppelt, der Wasserdurchfluss war unterbrochen und die Chance auf die Siegerzeit war passé. Das sah der Maschinist der Drosaer Youngsters Björn Frömmigen. Von diesem Missgeschick ließ er sich zu einem Freudenschrei hinreißen. Nebenmann Benni Nicklisch dachte, das Ziel wäre erreicht und hob instinktiv den Saugkorb aus dem Wasserbottich.
Doch dem war nicht so. Man erreichte ebenso keine Wertungszeit und verpasste einen Doppelerfolg an diesem Tage. Die Zeit war bis dahin sehr gut. Beide konnten aber über dieses Malheur lachen, stand doch ihr erster gemeinsamer Pokalgewinn im Erwachsenenbereich fest. "Den werden wir heute ausgiebig feiern", verriet Björn Frömmigen im Gespräch mit der MZ.
"Dieses Jahr war alles eine Nummer kleiner. Es war trotzdem toll und wir können es als kleine Generalprobe für 2012 ansehen", resümiert Jens Frömmigen, der stellvertretende Vorstandschef der Drosaer Floriansjünger. Am 16. Juni 2012 findet im Naherholungszentrum zu Drosa der 11. Pokallauf innerhalb der Meisterschaften des Landkreises Anhalt-Bitterfeld statt. Dann werden sicher wieder weit mehr als zwanzig Teams an den Start gehen.
 

 

 

Ablösung für erschöpfte Helfer

VON CLAUS BLUMSTENGEL, 03.10.10, 19:02h, aktualisiert 03.10.10, 21:26h
KÖTHEN/MZ. Zu den mehr als 800 Helfern beim Hochwassereinsatz an der Schwarzen Elster bei Annaburg gehörten am Wochenende auch 130 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Am Sonnabend um 7 Uhr hat Landrat Uwe Schulze (CDU) die für solche Katastrophenfälle gebildete Kreisfeuerwehrbereitschaft unter Leitung von Andreas Hafermalz zu ihrem Einsatz im Landkreis Wittenberg verabschiedet. Sie haben dort geholfen, die durchweichten Deiche zu sichern und die Bewohner von Annaburg, Meuselko, Schweinitz und weiteren Orten vor einer Hochwasserkatastrophe zu bewahren.
Neben der mitgeführten Technik sei vor allem "Manpower" nötig, sagte Kreisbrandmeister Matthias Winter. So würden die Anhalt-Bitterfelder die inzwischen völlig erschöpften Helfer vor Ort ablösen.
Mit der Einsatzbereitschaft seiner Leute war der Kreisbrandmeister äußerst zufrieden. 80 Mann hätten die Wittenberger angefordert. Mit den 25 Zerbstern, die sich der Kreisfeuerwehrbereitschaft in Dessau anschlossen, seien rund 130 Feuerwehrleute zum Einsatz gekommen.
"Diese Nachbarschaftshilfe ist für uns selbstverständlich", sagte Matthias Winter, als die Frauen und Männer der Feuerwehren aus Zörbig, Sandersdorf-Brehna, Krina, Plodda, Aken, Zehbitz, Wulfen, Gröbzig, Hinsdorf und Quellendorf am Landratsamt in zwei langen Reihen vor ihren Fahrzeugen angetreten waren. Drosa wird zwar nicht erwähnt war aber mit vor Ort!!! (anm. von mir )

Dabei hatten viele von ihnen bereits in den Tagen zuvor Hochwassereinsätze. So war es durch Rückstau in der Fuhne unter anderem in Dammendorf, Quetzdölsdorf und Zörbig zu Überflutungen gekommen. Bereits am Donnerstag hatte Landrat Schulze vor dem Kreisausschuss den Einsatzkräften im Landkreis gedankt, die bis dato mehr als 50 Einsätze zur Sicherung von Grundstücken vor Hochwasser hatten.

Um 5.47 Uhr ging am Sonnabend der Alarm auch bei den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Zehbitz ein. Sie rückten mit sechs Leuten vor dem Landratsamt an. Mehr kann ihr Fahrzeug nicht transportieren. "Dienst ist Dienst, dafür sind wir ja bei der Feuerwehr", sagte Anke Pitschk von der FFW Zehbitz zu der Aussicht, viele Stunden ihrer freien Zeit an den Deichen bei Annaburg zu verbringen.
Landrat Uwe Schulze bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für ihre Einsatzbereitschaft. "Die Wittenberger brauchen unsere Hilfe", sagte er, bevor sich der lange Zug der roten Einsatzfahrzeuge vom Parkplatz am Landratsamt Köthen aus in Bewegung setzte.
An der Schwarzen Elster im Landkreis Wittenberg herrscht nach wie vor die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4. Laut Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft sind bis Dienstag aber keine weiteren Niederschläge zu erwarten, so dass der Pegel bei Löben fallen wird, allerdings sehr langsam.
Der gebrochene Deich bei Meuselko in der Nähe von Annaburg konnte auch am Wochenende nicht vollständig geschlossen werden. Sollte das am Montag mit Hilfe von Hubschraubern der Bundeswehr gelingen, sei am Pegel Löben wieder mit einem leichten Anstieg der Schwarzen Elster zu rechnen. Für die nächsten Tage sei in dem Gebiet nicht mit einer Entspannung zu rechnen, da die Wasserführung weiter ein hohes Niveau habe.
Nach wie vor sind dort Grundstücke von den Wassermassen bedroht, zum Beispiel im Ort Schweinitz, einem Stadtteil von Jessen. Feuerwehrleute errichteten Wälle aus Sandsäcken und installierten Saugpumpen, um die Häuser vor größeren Schäden zu bewahren.
Anders ist die Situation an der Elbe. In Aken wurde am Sonnabend kurz vor 1 Uhr ein Pegel von 5,60 Meter erreicht, was zur Ausrufung der Hochwasser-Alarmstufe 2 führte sowie zur Einrichtung eines Kontrolldienstes an den Deichen. Der durchschnittliche Pegel beträgt hier 2,16 Meter. Bis Sonntag, 11.15 Uhr, erreichte der Elbpegel Aken eine Höhe von 5,87 Metern und blieb dann bis zum Abend gleich. Hier rechnet die Hochwasser-Vorhersagezentrale in den nächsten Tagen aber noch mit einem leichten Anstieg.
 
 

Erster Kreisausscheid im Löschangriff nass in Anhalt-Bitterfeld
 

Zabitzer Männer und Garitz/Bornumer Spritznixen gewinnen zur Premiere – große Leistungsdichte
 

Die Garitz/Bornumer Spritznixen haben den Kreisausscheid im Löschangriff nass in Thalheim gewonnen.Sie vertreten damit den Kreis Anhalt-Bitterfeld bei den Landesmeisterschaften.Foto: privat
 

 

 
Die Garitz/Bornumer Spritznixen haben den Kreisausscheid im Löschangriff nass am Sonnabend in Thalheim für sich entscheiden. Die zum Favoritenkreis gezählte Männerriege der Garitz/Bornumer Wehr, im Mai erster Gewinner des Zerbster Bürgermeisterpokals, schafften – ersatzgeschwächt – nur einen 9. Platz. Den Kreistitel holte Zabitz.

Zerbst/Bornum/Garitz/Thalheim (am/mz/sgr). Es ist ein trüber Samstagmorgen im Bitterfelder Ortsteil Thalheim. Für diese Zeit recht ungewöhnlich scheint das erhöhte Verkehrsaufkommen. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge passieren den Ort in Richtung Wolfen. Besonders eilig haben es die Floriansjünger nicht. An diesem Tag geht es für die Kameraden nämlich nicht um einen Kampf gegen lodernde Flammen, sondern um Zehntelsekunden. Seit der Fusion von Köthen, Bitterfeld und Zerbst zum Kreis Anhalt-Bitterfeld findet die erste Kreismeisterschaft im "Löschangriff nass" statt.
15 Männer- und fünf Frauenmannschaften gehen an den Start. Gemeldet waren eigentlich mehr. Doch Gastmannschaften aus Sachsen und Brandenburg bleiben bis auf Schmilkendorf fern. "Schuld ist das Hochwasser", erklärt Kreisbrandmeister Matthias Winter. "Solche Wettbewerbe halten die Meute zusammen", ist Stefan Liszka überzeugt. Er trainiert die Zabitzer Floriansjünger.

 Sie werden später den Kreiswettstreit bei den Männern gewinnen. Die Ortswehr hat – im Gegensatz zur Freiwilligen Feuerwehr Köthen – deutlich weniger Einsätze. Sportliche Wettbewerbe sind deshalb besonders wichtig für Fitness und Teamgeist.
Unter den Gästen war Holger Hövelmann (SPD), Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt. Er dankte den Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohl der Bürger.

"Wenn wir unter die ersten drei kommen, können wir zufrieden sein", merkt Stefan Liszka an. Sein Favorit unter den Männermannschaften ist Plodda. Mit diesem Gespür liegt der Trainer gar nicht so falsch. Immerhin schafft die Mannschaft den ersten Durchgang in 23,72 Sekunden und liegt damit deutlich vor den Zabitzern.
Der Frust ist groß. Mit 34,38 Sekunden will sich das Team von Stefan Liszka ganz und gar nicht zufriedengeben. Schließlich hat alles reibungslos geklappt: In Windeseile wurden die Saugschläuche an der Wasserentnahmestelle miteinander verkoppelt. Auch die B- und C-Schläuche lagen bereit. Schuld an der schlechten Zeit war der Auffangbehälter, aus dem das Wasser ungehindert herausquoll. Normalerweise leuchtet eine Lampe auf, wenn das Gefäß voll ist. Aus Sicht der Zabitzer war irgendetwas faul.
"Das passiert, wenn mit zu viel Druck gespritzt wird", erklärt Matthias Winter.

Für die Überraschung des Tages sorgt die Männermannschaft aus Zabitz. Den zweiten Lauf schaffen die Kameraden in einer traumhaften Zeit von 22,73 Sekunden. "Das ist Wahnsinn", jubelt Feuerwehrmann Lars Mansfeld. "Es hat alles gepasst."
Wenig zufrieden dürfte die von Daniel Mielchen betreute Garitz/Bornumer Löschtruppe sein. Mit 26,79 Sekunden landen sie abgeschlagen auf Platz 9. Noch im Mai hatte das Team den erstmals ausgelobten Pokal des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Zerbst gewonnen. Dass es nicht besser lief, hatte einen gravierenden Grund: Die Truppe konnte nicht in Bestbesetzung antreten. Mit den 23,12 Sekunden aus Bias hätten sie sich in Thalheim auf den 2. Platz gelaufen, geschraubt und gespritzt.

Solide waren erneut die Mühlsdorfer. Mit dem 4. Platz wurden sie die beste Mannschaft aus dem Zerbster Raum. Gegenüber dem Mai-Pokallauf in Bias könnte die Veit-Jensen-Truppe mit 25,29 Sekunden eine um 1,68 Sekunden bessere Zeit anbieten. Um fast 2,5 Sekunden verbesserte sich Straguth/Badewitz auf 25,63 Sekunden.

Eine ganz starke Leistung, die von großer Beständigkeit zeugt, lieferten erneut die Feuerwehrmädels aus Garitz/Bornum ab. Mit 30,17 Sekunden verwiesen sie Zabitz um 0,56 Sekunden auf Rang 2. Ihre Siegerzeit war zudem eine Steigerung zu ihrem Biaser Triumpf im Mai. Dort standen 30,44 Sekunden zu Buche.

Kreisbrandmeister Winter würdigte die Leistungsdichte bei den Wehren. Bei den Männern lagen ganze 0,34 Sekunden zwischen Platz 4 und 8. Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Hans-Ulrich Schlegel, würdigte das Engagement der Kampfrichter um Hans Wink. Garitz/Bornum und Zabitz bei den Frauen sowie Zabitz und Plodda bei den Männern vertreten den Kreis Anhalt-Bitterfeld nun bei den Landesmeisterschaften.
Zur Siegerehrung hatte die Wehren der Alltag schon wieder eingeholt. Die Greppiner Wehr, 5. im Feld, musste zu einem Brand abrücken …
 

 

Pechsträhne für Thalheimer Frauen

VON STEFANIE GREINER,  aktualisiert 15.08.10, 21:57h
THALHEIM/MZ. Es ist ein trüber Samstagmorgen im Bitterfelder Ortsteil Thalheim. Für diese Zeit recht ungewöhnlich scheint das erhöhte Verkehrsaufkommen. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge passieren den Ort in Richtung Wolfen. Besonders eilig haben es die Floriansjünger nicht.
In der Seitenstraße am Sportplatz kommen die Einsatzfahrzeuge zum Stehen. Von einem Brand keine Spur. An diesem Tag geht es für die Kameraden nämlich nicht um einen Kampf gegen lodernde Flammen, sondern um einen sportlichen Wettbewerb. Seit der Fusion der Altkreise Bitterfeld und Köthen sowie von Teilen des Altkreises Anhalt-Zerbst zum Landkreis Anhalt-Bitterfeld findet die erste Kreismeisterschaft im "Löschangriff nass" statt.
15 Männer- und fünf Frauenmannschaften gehen an den Start. Gemeldet waren eigentlich mehr. "Schuld ist das Hochwasser", erklärt Kreisbrandmeister Matthias Winter. Den Altkreis Bitterfeld vertreten Teams aus Plodda, Thalheim, Greppin, Rödgen, Löberitz und Marke.
Gewissenhaft bereiten sich die Frauen aus Thalheim auf den Wettbewerb vor. Die Ausrüstung wird sorgfältig überprüft. Mit einem Schlachtruf demonstriert die Mannschaft ihren Siegeswillen. "Wir sind ein tolles Team", macht Waltraud Franze deutlich. Seit 1962 mischen Thalheimer Frauenteams bei sportlichen Löschangriffen mit.
An die Erfolge ihrer Vorgängerinnen will die Mannschaft bei der Kreismeisterschaft anknüpfen. Das Glück ist allerdings nicht auf ihrer Seite. Mehrere kleine Patzer führen dazu, dass der erste Lauf nicht gewertet wird. Optimistisch starten die Frauen in Runde zwei. Auch dieses Mal ist ihnen Schutzpatron Florian nicht wohlgesonnen. Ein Schlauch hängt fest. Wichtige Sekunden gehen verloren. Auch der zweite Lauf wird nicht gewertet. Ob die Mannschaft überhaupt noch einmal bei einem Löschangriff an den Start geht, steht in den Sternen. Engagierter Nachwuchs fehlt.
Die Frauen der Zabitzer Mannschaft sind von solchen Problemen weit entfernt. Das Team setzt sich vornehmlich aus jungen Starterinnen zusammen. "Ich will mindestens 120 Prozent geben", macht Steffi Häntsch deutlich. Nervosität gehört für die 22-Jährige zum Wettbewerb dazu. "Man guckt fünf Mal, ob alles da ist", schmunzelt die junge Frau.
Eine Unvorsichtigkeit macht ihr Vorhaben zunichte, dem Team zum Sieg zu verhelfen. Mit zwei C-Schläuchen und einem B-Schlauch in den Händen sprintet Steffi Häntsch los. Beim Zusammenkoppeln hat sie Probleme und verletzt sich. Nach 64,77 Sekunden wird die Zeit gestoppt. Das ist alles andere als zufriedenstellend.
Sichtlich frustriert ist auch die Zabitzer Männermannschaft nach ihrem ersten Lauf. Anfangs klappt alles wie am Schnürchen: In Windeseile werden die Saugschläuche an der Wasserentnahmestelle miteinander verkoppelt. Auch die B- und C-Schläuche liegen bereit. An der letzten Station hapert es. Die Lampe am Auffangbehälter leuchtet nicht auf. Stattdessen quillt das Gefäß über.
"Das passiert, wenn mit zu viel Druck gespritzt wird", erklärt Matthias Winter. Frust auch bei der Mannschaft aus Plodda. "Hier geht es um Zehntelsekunden", betont Mario Gebhardt. Jeder Liter Wasser, der nicht im Auffangbehälter landet, kostet wertvolle Zeit. Mit 23,72 Sekunden ist das Team angesichts dieser technischen Mängel nicht zufrieden.
Am Ende muss sich die Mannschaft knapp der Konkurrenz aus Zabitz geschlagen geben. In Runde zwei schaffte das Team aus dem Altkreis Köthen eine Traumzeit von 22,73 Sekunden. "Es hat alles gepasst", jubelt Lars Mansfeld. Auch für die Frauenmannschaft läuft es beim zweiten Durchgang deutlich besser. Mit 30,73 ist das Team sehr zufrieden.
Besser sind nur die Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Garitz / Bornum mit 30,17 Sekunden. Platz drei geht an Drosa mit 33,18 Sekunden. Bei den Männern freuen sich die Thalheimer über einen erkämpften dritten Platz mit 24,25 Sekunden. Matthias Winter ist mit diesen Ergebnissen sehr zufrieden. "Die Zeiten waren extrem knapp", bemerkt er. Eine zehnköpfige Wettkampfjury stand dem Kreisbrandmeister zur Seite.
Die erst- und zweitplatzierten Frauen- und Männermannschaften nehmen an der Landesmeisterschaft im kommenden Jahr teil. Matthias Winter erzählt, dass der "Löschangriff nass" unter den Feuerwehren sehr umstritten ist. Er selbst befürwortet den Wettbewerb - allein aus sportlicher Sicht. Neben Kraft und Ausdauer zählt aber auch Teamgeist. "Solche Wettbewerbe halten die Meute zusammen", ist der Zabitzer Trainer Stefan Liszka überzeugt. Für das Gastteam aus Schmilkendorf hat sich die Fahrt nach Thalheim nicht gelohnt. "Bei so wenigen Mannschaften ist die Motivation nicht sehr groß", erklärt Thomas Merten. Er hatte sich eine bessere Resonanz auf die Kreismeisterschaft erhofft.
 

Frust des Zabitzer Teams endet im Siegestaumel

VON STEFANIE GREINER,  aktualisiert 15.08.10, 22:31h
THALHEIM/MZ. Es ist ein trüber Samstagmorgen im Bitterfelder Ortsteil Thalheim. Für diese Zeit recht ungewöhnlich scheint das erhöhte Verkehrsaufkommen. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge passieren den Ort in Richtung Wolfen. Besonders eilig haben es die Floriansjünger nicht.
In der Seitenstraße am Sportplatz kommen die Einsatzfahrzeuge zum Stehen. Von einem Brand keine Spur. An diesem Tag geht es für die Kameraden nämlich nicht um einen Kampf gegen lodernde Flammen, sondern um Zehntelsekunden. Seit der Fusion von Köthen, Bitterfeld und Zerbst zum Landkreis Anhalt-Bitterfeld findet die erste Kreismeisterschaft im "Löschangriff nass" statt.
15 Männer- und fünf Frauenmannschaften gehen an den Start. Gemeldet waren eigentlich mehr. "Schuld ist das Hochwasser", erklärt Kreisbrandmeister Matthias Winter. Den Altkreis Köthen vertreten Teams aus Zabitz, Drosa, Radegast und Klietzen. "Solche Wettbewerbe halten die Meute zusammen", ist Stefan Liszka überzeugt. Er trainiert die Zabitzer Floriansjünger. Die Ortswehr hat - im Gegensatz zur Freiwilligen Feuerwehr Köthen - deutlich weniger Einsätze. Sportliche Wettbewerbe sind deshalb besonders wichtig für Fitness und Teamgeist.

Frust im Zabitzer Team

"Wenn wir unter die ersten drei kommen, können wir zufrieden sein", merkt Stefan Liszka an. Sein Favorit unter den Männermannschaften ist Plodda. Mit diesem Gespür liegt der Trainer gar nicht so falsch. Immerhin schafft die Mannschaft den ersten Durchgang in 23,72 Sekunden und liegt damit deutlich vor den Zabitzern.
Der Frust ist groß. Mit 34,38 Sekunden will sich das Team von Stefan Liszka ganz und gar nicht zufrieden geben. Schließlich hat alles reibungslos geklappt: In Windeseile wurden die Saugschläuche an der Wasserentnahmestelle miteinander verkoppelt. Auch die B- und C-Schläuche lagen bereit. Schuld an der schlechten Zeit war der Auffangbehälter, aus dem das Wasser ungehindert herausquoll. Normalerweise leuchtet eine Lampe auf, wenn das Gefäß voll ist. Aus Sicht der Zabitzer Kameraden war irgendetwas faul.
"Das passiert, wenn mit zu viel Druck gespritzt wird", erklärt Matthias Winter. Ungehindert vom Frust der Zabitzer Männermannschaft bereiten sich die Frauen auf ihren ersten Lauf vor. "Man guckt fünf Mal, ob alles da ist", macht Steffi Häntsch deutlich. Bei ihr sei diese Korrektheit ein Zeichen von Nervosität. "Die Hände schwitzen. Man geht zehn Mal auf Toilette", fährt die 22-Jährige fort.
Sie nimmt sich vor, mindestens 120 Prozent zu geben, um ihrer Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Eine Unvorsichtigkeit macht dieses Vorhaben zunichte. An der Pumpe klappt alles wie am Schnürchen. Mit zwei C-Schläuchen und einem B-Schlauch in den Händen sprintet Steffi Häntsch nach vorn. Beim Zusammenkoppeln hat die junge Frau Probleme und verletzt sich. Nach 64,77 Sekunden wird die Zeit gestoppt. Das ist alles andere als zufrieden stellend.
Der zweite Durchlauf muss besser werden. Darüber sind sich die Frauen einig. Gespannt verfolgen sie den Lauf der Frauenmannschaft aus Drosa. Seit drei Jahren haben die Kameradinnen nicht mehr an einem Löschangriff teilgenommen. Für das Team geht es vorrangig darum, Wettkampfluft zu schnuppern. "Der Spaß steht im Vordergrund", betont Trainer Andreas Friedrich. Er lobt die Disziplin und den Ehrgeiz der Frauen. Mit Juliane Cäsar geht für die Mannschaft eine erfahrene Frau an den Start. "Ich hoffe, dass alles klappt", wünscht sich die Drosaerin.
Ein bis zwei Mal pro Woche haben die Frauen trainiert. Im Wettkampf kann trotzdem eine Menge schief gehen. Oftmals reichen Kleinigkeiten. Diese Erfahrung machte die Frauenmannschaft aus Thalheim. "Wir sind ein tolles Team", war Waltraud Franze zu Beginn des Wettbewerbes zuversichtlich. Das Glück ist allerdings nicht auf ihrer Seite. Beide Läufe werden nicht gewertet.

Traumhafte Zeit

Anders sieht es bei der Frauenmannschaft aus Zabitz aus. In Runde zwei läuft alles nach Plan. 30,73 Sekunden sind für die Frauen eine Topzeit. Besser ist nur die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Garitz-Bornum mit 30,17 Sekunden. Die Frauen aus Drosa erreichen den dritten Platz. Juliane Cäsar ist sehr zufrieden: Teamgeist und Taktik haben gestimmt "Der Rest ist Übungssache", macht sie deutlich.
Für die Überraschung des Tages sorgt die Männermannschaft aus Zabitz. Den zweiten Lauf schaffen die Kameraden in einer traumhaften Zeit von 22,73 Sekunden. "Das ist Wahnsinn", jubelt Feuerwehrmann Lars Mansfeld. "Es hat alles gepasst."
 

 

Der «Spritzergott» verhilft zum Sieg

VON UWE LEHMANN, 21.06.10, 16:48h, aktualisiert 21.06.10, 20:05h
DROSA/MZ. Besseres Wetter konnten sich die Feuerwehrsportler am Samstag auf der Wettkampfbahn in Drosa nicht wünschen. Die Sonne lugte oft hinter den Wolken hervor, der angesagte Regen blieb aus und die Temperaturen waren geradezu ideal für den 9. Pokallauf der ortsansässigen Feuerwehr in der Disziplin Löschangriff nass.
22 Mannschaften, darunter drei Frauenteams, aus ganz Sachsen-Anhalt nahmen den Kampf um die begehrten Siegerpokale auf. Außerdem galt es Punkte zu sammeln für den Sachsen-Anhalt-Cup(SAC), deren dritter Wettkampf in Drosa stattfand. Die Wettkampfbahn im Naherholungszentrum (NEZ) war an diesem Nachmittag Ziel zahlreicher Zuschauer. Die Mannschaften kümmerten sich intensiv um ihr Equipment.
Man fühlte sich schon ein bisschen wie im Rennzirkus der Formel 1 - schließlich waren die Pumpen, die zum Wettkampf gehörten, knallrot, genauer gesagt, Ferrari-rot. Eile war geboten bei der Montage der Schläuche, ihrem Transport über eine Strecke von 95 Metern und dem zielgenauen Füllen eines Zehn-Liter-Behälters am Ende der Bahn. Die Aktiven wurden von ihren Fans angefeuert. Das alles war spannend wie ein Boxenstopp in Monte Carlo.
Und dann ging es auch schon richtig los. Zum Kommando des Wettkampfgerichts hieß es: Schläuche kuppeln, Pumpe anschließen, Wasser marsch und ab auf die Bahn zum Ziel. War dort der Zehn-Liter-Behälter gefüllt, leuchtete eine rote Lampe und die Zeit wurde elektronisch angezeigt - deutlich sichtbar für alle.

Gäste aus Nudersdorf vorn

Am schnellsten absolvierten diese Aufgabe wieder einmal "die Profis" vom Team Nudersdorf. In einer Fabelzeit von 21,54 Sekunden schockierten sie die Konkurrenz gleich im zweiten Duell des ersten Laufs. Als alle Läufe beendet waren hörte man den erleichterten Aufschrei des Chefs vom Team Nudersdorf, Rene Grunwald: "Ja, diesen Sieg haben wir gebraucht!" Denn die erfolgsverwöhnten Randwittenberger lagen nach zwei Stationen im SAC nur auf Platz zwei hinter dem diesmal fünftplatzierten Team aus Buch in der Altmark. Diese Mannschaft hatte am Samstagvormittag noch den Meistertitel ihres Landkreises gewonnen.
Danach reisten sie zusammen mit den Vizemeistern aus Stendal nach Drosa. Die Stendaler revanchierten sich für die erlittene Niederlage, indem sie im gemeinsamen Duell gegeneinander die Nase vorn hatten und den Silberrang des Drosaer Wettkampfes errangen. Die Gastgeber erwischten erneut, wie schon in den letzten Jahren bei der "Heimveranstaltung", nicht ihren besten Tag. "Pleiten, Pech und Pannen" fasste Jens Frömmigen die Missgeschicke seiner Aktiven zusammen. Ob nun nicht richtig zusammengesetzte Kupplungen oder das Übertreten einer Linie, einiges passte an diesem Tage nicht zusammen.
Einzig der Auftritt von Tim Zawada bedeutete am Samstag einen Streif am Horizont. In Kreisen der Drosaer Floriansjünger auch "Spritzergott" genannt, feierte er nach fünf Jahren Abstinenz sein Comeback. Arbeitsbedingt verschlug es ihn nach Fürth. Am Wochenende war er wieder einmal zu Besuch in seiner Heimat. Man fragte ihn, ob er nicht einmal wieder Lust hätte, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Das tat er dann auch so, als ob er niemals aufgehört hätte. Er tat seinem Namen als "Spritzergott" alle Ehre und verhalf seiner zweiten Mannschaft zum Sieg über die eigene erste Vertretung.
Beim Wettbewerb der Frauen war einmal mehr das Team aus Zabitz nicht zu bezwingen. Mit einer sehr guten Zeit von 31,61 Sekunden holten sie sich nicht nur den Titel-Hattrick in Drosa, nein sie hätten auch einige Herrenmannschaften in deren Konkurrenz hinter sich gelassen.
Nach diesem Wettkampf stand im Rahmen des SAC der 100-Meter-Hindernislauf auf dem Programm. Zwanzig Teilnehmer suchten in zwei Wertungsläufen den Sieger bei dieser Wettkampfform des Feuerwehrsports. Nach dem Startschuss beginnt der erste Sprintteil der Disziplin. Es gilt die 23 Meter bis zur Eskaladierwand möglichst zügig zu laufen, um diese anschließend schnell zu überwinden.

Spannung bei Hindernislauf

Fünf Meter nach der Wand erwarten den Sportler die beiden C-Schläuche, die er aufnimmt. Mit diesen geht es nun über den Balken, was trotz einer Breite von nur 18 Zentimeter ebenfalls zügig erfolgen sollte. Noch auf dem Balken rollt der Sportler die beiden Schläuche aus, so dass er nur noch die vier Kupplungen in den Händen hält. Dann läuft er wieder runter vom Balken und kuppelt die beiden inneren Kupplungen zusammen. Am Verteiler angekommen wird nun die verbliebene Kupplung an diesen angekuppelt, um dann den Weg Richtung Ziel fort zu setzen. Auf den verbleibenden 25 Meter muss nun noch die letzte Kupplung mit dem Strahlrohr verbunden werden, welches der Sportler seit dem Start am Gurt mit sich führt. Im Ziel wird dann die Zeit gestoppt, der Weltrekord liegt bei 15,37 Sekunden.
Erstaunt stellten Tina Bringezu und Juliane Cäsar vom Zeitnehmertisch fest, wie geschickt und elegant die Teilnehmer diese Strecke bewältigten. Mit der schnellsten Zeit( 18,25 Sekunden) konnte Enrico Hahn aus Nudersdorf den Siegerpokal in Empfang nehmen. Der Drosaer Feuerwehrmann Andreas Friedrich erreichte im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ohne Training eine respektable Zeit und belegte Rang 13 im Klassement. Alle Teilnehmer waren mit dem Nachmittag in Drosa mehr oder weniger zufrieden. Allen hat es trotz des Wettkampfstresses Spaß gemacht und Organisationschef Jens Frömmigen formuliert als Resümee: "Es hat alles gepasst, sogar der Wettergott war auf unserer Seite."